Bayer-Handballerinnen handelnJohan Petersson ist neuer Trainer in Leverkusen

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Johan Petersson

Johan Petersson übernimmt den Trainerjob bei den Handballerinnen.

Leverkusen – Bayer Leverkusen hat auf die anhaltende sportliche Talfahrt in der Handball-Bundesliga der Frauen reagiert: Der bisherige Trainer Martin Schwarzwald wurde entlassen, der Vertrag nach Angaben des Vereins „in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst“. Sein Nachfolger wird der Schwede Johan Petersson.

Der 48-Jährige ist hierzulande kein Unbekannter, spielte während seiner aktiven Zeit als Rechtsaußen unter anderem für die HSG Nordhorn und den THW Kiel und ist daher auch der deutschen Sprache mächtig. 1999 wurde er Weltmeister.

Als Trainer war er zuletzt in seiner Heimat bei Kärra HF tätig. Mit dem Verein stieg er im Sommer in die erste schwedische Liga auf. „Ich bevorzuge einen modernen Handball mit Tempo und einer aggressiven Abwehr. Ich kenne die Bundesliga gut und bin überzeugt, dass ich die Mannschaft weiterentwickeln kann“, äußerte der neue Coach der Werkselfen in einer ersten Stellungnahme.

HB Frauen Bayer-Vipers-Wolf-

Renate Wolf hat in den vergangenen Wochen das Training geleitet.

„Aufgrund der Entwicklung und der Ergebnisse sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass unsere Mannschaft einen neuen Impuls benötigt, um aus der schwierigen Situation im Abstiegskampf herauszukommen“, sagte Renate Wolf, die Geschäftsführerin der Elfen.

Im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“ erläuterte Wolf, dass der bisherige Trainer Martin Schwarzwald bereits wenige Tage nach dem 25:34-Heimdesaster gegen Bensheim/Auerbach Ende November beurlaubt worden sei, ehe die Vertragsauflösung erfolgt sei. Wolf selbst habe seither interimsmäßig die Einheiten geleitet. „Der Schwerpunkt lag in den konditionellen Grundlagen und der Abwehr-Arbeit“, so Wolf.

Renate Wolf sieht das Problem in der Defensive

Gerade in der Defensive liegt eine der Schwachstellen Leverkusens in dieser Saison. In der Vorsaison stellten die Werkselfen noch die drittbeste Abwehr der Liga. Aktuell hat Bayer die fünftmeisten Treffer kassiert. „Das ist eine katastrophale Leistung“, urteilte Wolf.

Hatte sich der Trainerwechsel spätestens nach der Bensheim-Klatsche abgezeichnet, so kommt es für Beobachter doch überraschend, dass Bayer fast die gesamte spielfreie Zeit während der Weltmeisterschaftspause verstreichen ließ.

Der neue Trainer kommt erst am 27. Dezember nach Deutschland. Damit hat Petersson gerade einmal zwei Tage Zeit, um sein neues Team persönlich kennenzulernen und für das erste Spiel unter seiner Regie vorzubereiten: Am 29. Dezember nimmt die Bundesliga den Spielbetrieb wieder auf. Für Leverkusen steht ein Auswärtsspiel beim SV Union Halle-Neustadt an.

„Es ist nicht so einfach, einen passenden Trainer zu finden“, begründete Wolf die lange Wartezeit, „der Trainer muss auch zu unserer Philosophie passen und junge Spielerinnen ausbilden.“

Den Turnaround traute der Verein Martin Schwarzwald nach zuletzt sechs Niederlagen aus acht Spielen nicht mehr zu. Schwarzwald war damit nur ein Jahr im Amt, nachdem er im November 2020 eingestiegen war. Leverkusen steht in der Tabelle gerade einmal zwei Punkte vor dem Tabellen-Ende. „Es geht jetzt nur um den Klassenerhalt“, skizzierte Wolf das Ziel für den Rest der Saison. Petersson erhielt einen Vertrag bis zum Saisonende.

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