Bayerns SorgenkindKahn nimmt sich Leroy Sané zur Brust

Oliver Kahn
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Köln/München – Bei der Gala von Bayern München gegen Hertha BSC schaute Leroy Sané eine Stunde von der Bank aus zu. Nach seiner Einwechslung durfte der deutsche Nationalspieler als Vorlagengeber für Robert Lewandowski noch aktiv teilhaben. „Er lässt sich null hängen“, lobte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann anschließend, der aber auch die „Bolzplatzmentalität“ des Sané-Konkurrenten Musiala rühmte.
Etwas deutlicher äußerte sich FCB-Boss Oliver Kahn über die anhaltende Formschwäche des 25-Jährigen. „Als Klub ist es unsere Aufgabe zu schauen, was wir jetzt tun können, damit Leroy seine Leistung beim FC Bayern bringen will”, erklärte Kahn im „kicker“. Der Vize-Weltmeister von 2002 macht aber gleichzeitig deutlich, dass Sané in der Bringschuld sei. „Es gehören immer zwei dazu – er muss das wollen“, fügte Kahn hinzu.

Leroy Sané sucht seine Form.
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Oliver Kahn zeigt auch Verständnis für Leroy Sané
Der Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsvorsitzender beim FC Bayern zeigte aber auch Verständnis für Sanés schwierige Situation. „Wir, die Profis waren und sind, haben das alle schon erlebt“, erklärte Kahn. Aus eigener Erfahrung wisse er: „Das ist nichts Schönes. Auch mir ist das mal widerfahren, als ich in frühen Jahren nach München gewechselt bin.“
Erst am vergangenen Wochenende wurde Sané in der Allianz Arena von den eigenen Anhängern ausgepfiffen. Neben den Bayern-Bossen verurteilte auch FC-Trainer Steffen Baumgart das Verhalten der Bayern-Anhänger scharf.
Hansi Flick hält an Leroy Sané fest
Nicht nur bei der eigenen Anhängerschaft hat der ehemalige Schalker einen schweren Stand. Auch in der Nationalmannschaft ist er in Ungnade gefallen. Trotzdem hält Neu-Bundestrainer Hansi Flick an den Flügelstürmer fest. Laut dem Ex-Bayern-Coach brauche Sané nicht um den Status im Nationaltrikot bangen. „Er ist fit, deswegen ist es für uns überhaupt keine Frage, dass er dabei ist“, sagte Flick bei der Nominierung am Freitag.
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Sané wechselte im Sommer 2020 für rund 50 Millionen Euro von Manchester City zum deutschen Serienmeister. Vor seiner Zeit auf der Premier League war er für den FC Schalke 04 aktiv, wo er auch ausgebildet wurde. (mbr)