Das gut aufgelegte Team von Trainer Michael Koch lässt dem Gegner beim 78:61 wenig Chancen.
BasketballSouveräner Sieg der Bayer Giants Leverkusen im ersten Playoff-Viertelfinale gegen Speyer

Donte Nicholas (rechts) und Dennis Heinzmann (links) von den Bayer Giants Leverkusen ließen sich im ersten Playoff-Viertelfinale nicht aufhalten.
Copyright: Uli Herhaus
Theoretisch hätten die Basketballspieler der Bayer Giants am Mittwochabend in bester Stimmung irgendwo in den Mai hineinfeiern können. Der 78:61 (44:26)-Sieg im ersten Playoff-Viertelfinal-Duell der Pro B mit den Ahorn Camp Baskets Speyer wäre Anlass genug gewesen. Doch die Coaches und sicher auch die Akteure werden davon Abstand genommen haben, schließlich bildet dieser Erfolg nur den ersten Schritt auf dem Weg ins Halbfinale. Schon am Sonntag wartet das zweite Aufeinandertreffen mit Speyer; sollten die Ahorn Camp Baskets diese Partie gewinnen, so stünde am Mittwoch (7. Mai/19.30 Uhr) in der Ostermann-Arena die entscheidende Begegnung um den Einzug in die Runde der besten Vier an.
Bayer Giants Leverkusen halten Speyers Topscorer unter Kontrolle
Aber danach sieht es nach dem Verlauf des Spiels am Mittwochabend erst einmal nicht aus. Vor mehr als 1400 Zuschauern legten die Giants mit einer famosen ersten Hälfte die Basis für den Erfolg. Gleichermaßen lief es in Defense und Offense für die Leverkusener sehr gut. Dies wird Darryl „DJ“ Woodmore, der sonst beste Scorer Speyers, bestätigen können: Null Punkte wies die Hauptanzeigetafel in der Arena bis zur Pause für den 33-jährigen US-Amerikaner auf. Viktor Ziring oder ein anderer Gegenspieler hatten sich seiner mit höchster Intensität angenommen.
Speyer lag zu Beginn kurz mit 5:4 vorne, dann setzten sich die Bayer-Korbjäger auf 12:5 und 20:8 ab. Zur ersten Viertelpause hieß es 25:15 für Leverkusen. Der Ball lief; es war ein guter Mix aus Anspielen unters Brett für Dennis Heinzmann oder Sören-Eyke Urbansky und Treffern aus der Distanz (Sebastian Brach). Dies setzte sich im zweiten Viertel fort. Mitunter waren es sehr schön herausgespielte Punkte, die den Vorsprung weiter anwachsen ließen. Nach einem Dreier von Donte Nicholas waren es beim 42:22 satte 20 Punkte Unterschied kurz vor dem Ende des zweiten Viertels. Sebastian Brach hatte zu diesem Zeitpunkt schon 13 Zähler (drei Dreier) gesammelt.
Dimi Djordjevic und Callin Nita verwandeln wichtige Dreier
Zu Beginn des dritten Viertels verletzte sich Speyers österreichischer Aufbauspieler Felix Angerbauer am Fuß; er konnte fortan nicht mehr eingesetzt werden. Das hinderte die Gäste aber nicht daran, ihren Rückstand zu verkürzen. Denn plötzlich saß der eine oder anderen Dreier; Top-Scorer Woodmore traf nun auch ein paar seiner Würfe; so drohte es beim 53:40 für die Giants langsam wieder einstellig im Abstand zu werden. In dieser Phase traf Dimi Djordjevic einen lautstark bejubelten Dreier zum 56:40; mit 56:41 ging es in die letzte Viertelpause.
Callin Nita sorgte in den finalen zehn Minuten mit seinem Dreier zum 70:56, ähnlich wie zuvor Djordjevic, dafür, dass der Vorsprung weiter ordentlich blieb. Allerdings hatte man das Gefühl, dass die Giants angesichts der klaren Führung zur Pause anschließend einen Gang herunterschalteten, ohne dass der Sieg gefährdet war.
Es ist es nicht immer einfach, nach einem klaren Sieg im ersten Spiel beim nächsten Duell von Beginn an mit der gleichen Intensität zu Werke zu gehen
Am Sonntag muss in Speyer wieder das Gesicht der ersten Hälfte gezeigt werden, will man eine dritte Partie in Leverkusen vermeiden. Das weiß natürlich auch Michael „Mike“ Koch, der Headcoach der Giants. „Wir wollten am Mittwoch Speyers Leistungsträger Woodmore und Angerbauer möglichst aus dem Spiel nehmen, was uns vor allem in der ersten Hälfte hervorragend gelungen ist. Denn Speyer hat keinen allzu tiefen Kader; es kommen nach der Position 8 schon früh Spieler aufs Feld, die sonst nicht so viel Einsatzzeit haben. Diesen Druck müssen wir am Sonntag wieder ausüben.“
„Allerdings ist es nicht immer einfach, nach einem klaren Sieg im ersten Spiel beim nächsten Duell von Beginn an mit der gleichen Intensität zu Werke zu gehen. Daran müssen wir die Jungs wieder erinnern; es muss immer auf das nächste Spiel geschaut werden“, so Koch weiter, der dabei sicher den zweiten Auftritt seines Teams in Rhöndorf in Erinnerung hatte, das dort nach dem klaren Hinspielerfolg zunächst eine schauerliche Vorstellung hingelegt hatte, dann aber eine enorm starke zweite Hälfte hinlegte.
In Speyer wird auch Luca Kahl wieder mitmischen können. Ein Einsatz am Mittwochabend wäre nach ärztlicher Empfehlung möglich gewesen, doch hätte es bei einer neuerlichen Kollision mit dem Kopf nach der leichten Gehirnerschütterung für Kahl ernsthaftere Schäden geben können. Dies galt es zu vermeiden. „Wir werden sehen, wie viele Minuten Luca am Sonntag erhält. Mit ihm haben wir aber auf jeden Fall einen weiteren sehr starken Verteidiger gegen die kleinen Positionen wie Woodmore oder Angerbauer an Bord“, baut Mike Koch auf Kahl.
Bayer Giants: Brach (13), Nicholas (12/6 Assists), Djordjevic (12), Heinzmann (12), Hübner (10), Urbansky (10), Nita (3), Ziring (2), Oldham (2), Lungelu.