Bayer-04-Kapitänin Elisa Senß„Es wäre cool, mal in den DFB-Kader zu rutschen“

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Bayer-Kapitänin Elisa Senß (rechts) hat für sich und ihre Mannschaft ehrgeizige Pläne.

Elisa Senß, Kapitänin der Bayer-Fußballerinnen, über ihre Ziele für die kommende Bundesliga-Saison und die Nationalmannschaft.

Frau Senß, seit einigen Tagen läuft der erste Teil der Saisonvorbereitung. Wie schweißtreibend ist die Trainingsarbeit bei den derzeit hohen Temperaturen?

An den ersten Tagen war es wirklich megawarm und sehr anstrengend. Andererseits war es cool, alle wiederzusehen und wieder zusammen zu trainieren. Wir haben auch nicht nur an der Kondition gearbeitet, sondern viel am Ball gemacht und ein kleines Turnier gespielt. Vorbereitung heißt nun einmal Gas geben.

Bis zum Saisonstart sind es noch drei Monate, wie kann man sich jetzt schon motivieren?

Grundsätzlich finde ich es gut, in der Sommervorbereitung ausreichend Zeit zu haben. Man kann nach und nach die nötige Energie aufbauen. Außerdem sind ja auch einige neue Gesichter dabei und es braucht immer etwas, um sich kennenzulernen und fußballerisch aufeinander abzustimmen. Über so lange Zeit die Spannung zu halten, wird sicherlich eine Herausforderung. Aber in drei Wochen steht ja ein Cut an. Dann haben wir zwei Wochen frei und können nochmal durchpusten.

Sie haben die Neulinge angesprochen. Es wurden ja vor allem junge Talente verpflichtet. Haben Sie als Spielführerin einen besonderen Blick für diese Spielerinnen?

Ja klar. Das gehört zu meiner Rolle als Kapitänin. Es ist meine Aufgabe, das Team zusammenzuführen und für einen guten Spirit zu sorgen. Und es ist eine Aufgabe, die ich gerne annehme und die mir Spaß macht. Weil der Kern von Führungsspielerinnen geblieben ist, habe ich außerdem gute Unterstützung. Bisher sind wir da auf einem guten Weg. Niemand tanzt aus der Reihe und fußballerisch stecken alle Neuen voller Energie. Sie wollen sich einbringen und vorankommen.

Die abgelaufene Serie wurde auf Platz fünf abgeschlossen. Das Spitzenquartett war aber meilenweit entfernt. Wie kann es gelingen, diese Lücke zu schließen?

Dort enger heranzukommen, wird sicher ein Ziel sein. Dass eine Platzierung unter den Top-Fünf machbar ist, haben wir gezeigt. Und wir haben ein paar knappe Niederlagen eingesteckt, die vermeidbar waren. Da ist also Luft nach oben. Der Schlüssel wird es sein, sich als Mannschaft schnell zu finden. Denn gegen individuell stark besetzte Gegner kann man nur als starkes Team etwas erreichen. Wie das geht, haben wir beim 0:0 am vorletzten Spieltag gegen den FC Bayern gezeigt. Das muss uns noch häufiger gelingen.

Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie?

Ich möchte mich sportlich und persönlich weiterentwickeln, torgefährlicher werden, noch häufiger entscheidende Pässe spielen und gefährliche Fernschüsse abgeben. Ich will die Mädels noch mehr mitreißen und lauter sein auf dem Platz. Im Hinterkopf habe ich auch die Hoffnung auf eine Nominierung für die Nationalmannschaft. In der letzten Saison gehörte ich einmal schon zu den Spielerinnen, die auf Abruf bereitstanden. Es wäre cool, mal in den Kader zu rutschen.

Wir müssen den Leuten Lust machen, ins Stadion zu kommen. Einmal ein Derby oder ein Topspiel in der Bay-Arena auszutragen, wäre auf jeden Fall megacool
Elisa Senß

Gibt es denn Kontakt zur Bundestrainerin?

Auf Abruf dabei zu sein, war ja schon ein Zeichen. Rückmeldungen von ihr bekomme ich auch über Thomas Eichin, unseren Leiter Leistungszentrum. Und nach dem Bayern-Spiel hat Martina Voss-Tecklenburg im Stadion kurz mit mir gesprochen und mich zu einer guten Leistung beglückwünscht. Das motiviert natürlich ungemein.

In der abgelaufenen Saison wurde wohl so intensiv wie nie zuvor über den Frauenfußball berichtet. Es gab Highlight-Spiele in gut besetzten Stadien. Welche Entwicklung ist mittelfristig in Leverkusen möglich?

Ich denke, das haben wir zum großen Teil selbst in der Hand. Wenn wir gute Leistungen abrufen, werden wir auch mehr Aufmerksamkeit erhalten. Wir müssen den Leuten Lust machen, ins Stadion zu kommen. Einmal ein Derby oder ein Topspiel in der Bay-Arena auszutragen, wäre auf jeden Fall megacool.

Zur Person

Elisa Senß (25) stieß im vergangenen Sommer vom Erstliga-Rivalen SGS Essen zum Team von Bayer 04 Leverkusen, wo sie direkt zur Spielführerin avancierte. Vor ihrer Zeit in Essen lief die Mittelfeldspielerin für den Zweitligisten SV Meppen auf. Für Bayer 04 bestritt die gebürtige Oldenburgerin in der abgelaufenen Serie 24 Pflichtspiele, dabei glückte ihr ein Treffer.

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