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BayerVolleysTrainer Dirk Sauermann ist Leverkusens Ruhepol – mit seltenen Ausnahmen

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Trainer Dirk Sauermann im Kreise seiner Spielerinnen

Trainer Dirk Sauermann im Kreise seiner Spielerinnen

Der Trainer der Zweitliga-Volleyballerinnen hat seine Emotionalität besser im Griff als früher.

Wer Dirk Sauermann während eines Spiels seiner BayerVolleys beobachtet, wird feststellen, dass der Coach des Volleyball-Zweitligisten immer sehr ruhig wirkt. Nicht entspannt, aber ruhig.

Mit kleinen, gemächlichen Schritten schreitet der Trainer oft während der Partie die Seitenlinie entlang. Oder er steht beobachtend, die Hände verschränkt, am Spielfeldrand. Seine Mimik deutet darauf hin, dass er permanent grübelt; das Spielgeschehen analysiert. Nach gelungenen besonderen Aktionen gibt es mal einen kurzen Applaus oder kurz die geballte Faust. Andere Trainer eskalieren regelmäßig, schreien herum, brüllen Anweisungen aufs Feld. Nicht so Sauermann.

Früher war ich sicherlich auch nicht immer so ruhig
Dirk Sauermann

Auch wenn es in eine Auszeit geht, bleibt der Coach seiner Linie treu. Er lässt seinen Spielerinnen erst ein paar Sekunden Zeit, in denen sie einen Schluck trinken und sich sammeln können. Dann tritt er wie beiläufig der Spielerinnentraube bei und beginnt zu reden. Leise, aber bestimmt.

„Ich möchte nichts überstürzen, auch in kritischen Phasen ruhig bleiben, um den Zugriff zu behalten. Wenn man zu emotional dabei ist und entsprechend reagiert, ist das nicht immer zielführend. Früher war ich sicherlich auch nicht immer so ruhig, aber das ist eben ein Lernprozess und sicher auch ein Teil meiner Persönlichkeit“, erzählt Sauermann.

Am vergangenen Samstag gab es auch mal die andere Seite des Trainers zu sehen, als er sich über eine Entscheidung – besser gesagt, eine Nicht-Entscheidung – der Unparteiischen mächtig ärgerte und dies deutlich machte.

„Ich war mir bewusst, dass mein Verhalten eine Gelbe Karte nach sich ziehen kann. Aber es war in dieser Situation wichtig. Mir war es auch auf dem Feld bei meiner Mannschaft in dieser Phase zu ruhig und ich wusste, dass mein Team auf so eine Aktion von mir reagieren wird. Danach haben wir wieder gepunktet“, so Sauermann.

Samstagabend ist der ETV Hamburg zu Gast in Leverkusen

Nach dem Sieg im Derby gegen Köln suchte man den Trainer vergeblich in der Traube des jubelnden Teams. Während Co-Trainer Frank Görlach mit den Spielerinnen jubelnd im Kreis tanzte, saß sein Chef ruhig und allein auf der Spielerbank und sah dem Treiben auf dem Feld zu. „Es war ein schönes Gefühl, das zu beobachten. Das Ergebnis der Partie hat mich und das Team sehr zufrieden gemacht. Wir wollten den vielen Zuschauern in der Halle ein gutes Spiel zeigen, und ich glaube, dass uns das auch gelungen ist. Das alles habe ich in dem Moment genossen“, berichtet der Headcoach.

Am Samstagabend (19.30 Uhr, Ostermann-Arena) steht das nächste Heimspiel für die BayerVolleys an. Dieses Mal geht es gegen den ETV Hamburg, den Drittletzten der Tabelle. Alles andere als ein weiterer Erfolg wäre eine Enttäuschung für Leverkusen, das voraussichtlich in Bestbesetzung antreten wird. Mit dabei ist also auch wieder die zuletzt erkrankte Rukije Muja.

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