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NachwuchsfußballArtem Stepanov fehlt – massives Handicap für Bayer 04 Leverkusen im DM-Viertelfinale

Lesezeit 3 Minuten
30.03.2025, Fussball-Bayer Leverkusen  U19-Bochum U19

Artem Stepanov (Bayer)

Foto: Uli Herhaus

Artem Stepanov fehlt der U 19 von Bayer 04 Leverkusen. 

Der 17-jährige Angreifer muss wegen einer gelb-roten Karte aus dem Achtelfinal-Duell mit Mainz in der Partie bei Schalke 04 zuschauen.

Die jüngste Vergangenheit zweier Kontrahenten im Viertelfinale der Deutschen A-Junioren-Meisterschaft weist einige Parallelen auf. Genau wie die Nachwuchsfußballer von Bayer 04, die sich mit 2:1 gegen Mainz 05 durchsetzten, gingen auch die Spieler von Schalke 04 als Favorit in das erste Match der K-o-Runde gegen Fortuna Düsseldorf. Und genau wie in Leverkusen fand die Partie in Gelsenkirchen ihren Gewinner erst in der Verlängerung. Mertcan Ayhan erlöste das Team aus dem Ruhrgebiet mit dem 2:1 nach 118 Minuten. Kerim Alajbegovic sicherte den Leverkusener Erfolg sogar erst in der 120. Minute.

Bayer-Coach Sergi Runge dürfte sich angesichts der packenden Spiele in seiner Einschätzung bestätigt sehen. „Leichte Gegner gibt es in der Endrunde nicht“, hatte der Spanier unlängst betont. Doch vor dem Viertelfinale bei jenen Gelsenkirchenern (So., 4. Mai, 11 Uhr) hat es sich seine Mannschaft selbst noch ein wenig schwerer gemacht: Toptorjäger Artem Stepanov, gegen Mainz noch umjubelter Schütze zum 1:0, ließ seiner Freude über Alajbegovics entscheidenden Treffer nach Ansicht des Schiedsrichters allzu offensiv freien Lauf. Auf dem Weg zu dem am Eckpfosten jubelnden Torschützen drosch der Ukrainer den Ball in die Luft. Der Unparteiische Fabian Kiehl deutete dies als Ballwegschlagen und zeigte dem bereits verwarnten Stepanov Gelb-Rot.

Für uns ist es bitter, dass wir ohne ihn spielen müssen. Wir haben aber schon einige Male Ausfälle kompensieren müssen und es geschafft
Sergi Runge, Trainer der U 19 von Bayer 04 Leverkusen

Der 17-Jährige machte sich unüberhörbar frustriert auf den Weg in die Umkleide. Das war verständlich. Denn in diesem Moment dürfte ihm bewusst geworden sein, dass er möglicherweise letztmals für die Leverkusener U-19-Mannschaft auf dem Platz gestanden hat. In der Saison 2025/2026 wird der Angreifer an den Zweitligisten 1. FC Nürnberg ausgeliehen, wo er unter Trainer Miroslav Klose Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln soll. „Für uns ist es bitter, dass wir ohne ihn spielen müssen. Wir haben aber schon einige Male Ausfälle kompensieren müssen und es geschafft“, meinte Runge. „Wir machen weiter, so wie die ganze Saison.“

Der 31-Jährige kennt seinen Kader jedoch gut genug, um zu wissen, wie schwer dieser Ausfall wiegt. Stepanov hat nicht nur im Achtelfinale getroffen, sondern auch in den insgesamt 20 Gruppenspielen der Vor- und Hauptrunde 20 Tore erzielt. Zudem ist der Ukrainer ein Spielertyp, den es in der Leverkusener A-Jugend nicht noch einmal gibt. Mit seinen 1,92 Metern Körpergröße und seiner stattlichen Figur kann er sich Platz verschaffen, wo eigentlich keiner ist. Hinzu kommen technische Versiertheit und ein guter Antritt.

Ein potenzieller Ersatz fehlt mit Ken Izekor verletzt. Daher heißen die Alternativen im Angriff Marton Szep und Larson Ferati. Gegen Mainz sorgte aber auch Montrell Culbreath immer wieder für gefährliche Vorstöße über die rechte Angriffsseite. Aus dem Zentrum können Alajbegovic und Francis Onyeka ebenfalls Torgefahr entwickeln. Auf den Sieger wartet im Halbfinale der Gewinner des Duells FC Bayern München gegen Borussia Dortmund. In einem möglichen Semifinale hätte Bayer 04 Heimrecht.