Nach Nazi-ÄußerungFritz Keller tritt als DFB-Präsident zurück

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Keller DFB afp

Fritz Keller ist nicht mehr DFB-Präsident.

Frankfurt/Main – Der bisherige DFB-Präsident Fritz Keller (64) ist wie angekündigt zurückgetreten. „Ich übernehme damit persönlich Verantwortung für meine Entgleisung in der Präsidiumssitzung vom 23. April 2021, die trauriger Tiefpunkt der desolaten Führungssituation des DFB bleiben soll“, sagte Keller einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes am Montag zufolge. Der DFB müsse „sich verändern“. Interimsweise wird der tief in der Krise steckende Verband bis auf Weiteres von den beiden Vizepräsidenten Rainer Koch (62) und Peter Peters (58) geführt, wie der DFB bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte. Keller war wegen seiner Nazi-Äußerung gegen Koch während einer Präsidiumssitzung Ende April massiv in die Kritik geraten.

Der frühere Präsident des SC Freiburg hatte Koch als „Freisler“ bezeichnet. Roland Freisler war Vorsitzender des Volksgerichtshofes im Nationalsozialismus. Am vergangenen Freitag verhandelte die Ethikkammer des Sportgerichts in der Sache, ein Urteil wird für diese Woche erwartet. Einfluss auf die Rücktrittsentscheidung hat es nicht mehr.

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Keller ist nach Wolfgang Niersbach (70) im November 2015 und Reinhard Grindel (59) im April 2019 der dritte DFB-Präsident, der sein Amt innerhalb kurzer Zeit wegen eigener Verfehlungen räumen muss. Koch steigt deshalb zum dritten Mal zu einem von zwei Interimschefs auf. Der Präsident des Bayerischen und Süddeutschen Fußball-Verbands gilt mit als Schlüsselfigur in dem Machtkampf, der seit Monaten innerhalb der DFB-Führung tobt. Koch hat angekündigt, beim nächsten Bundestag, voraussichtlich Anfang 2022 stattfinden soll, nicht zur Wiederwahl antreten zu wollen. Ob er ein anderes Amt anstrebt, ist offen.

Kellers weitere Widersacher, Generalsekretär Friedrich Curtius (44) und Schatzmeister Stephan Osnabrügge (50), haben ebenfalls Rückzüge angekündigt. (dpa)

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