Nach verheerendem MassensturzRadsport-Star zeigt seinen von Wunden bedeckten nackten Körper

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Die 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt von Etxarri Aranatz nach Legutio am Donnerstag (4. April).

Die 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt von Etxarri Aranatz nach Legutio am Donnerstag (4. April).

Primoz Roglic hat sich bei der Baskenland-Rundfahrt verletzt und postet ein Foto von sich bei Social Media.

Radsport ist hart und gefährlich – das wird in dieser von zahlreichen Stürzen überschatteten Saison deutlich. Auch den slowenischen Profi Primoz Roglic erwischte es in der vergangenen Woche bei der Baskenland-Rundfahrt. Im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen musste der 34-Jährige allerdings nicht im Krankenhaus behandelt werden und scheint seine Verletzungen mit einem gewissen Maß an Humor zu nehmen.

Roglic, der für das deutsche Team Boro-hansgrohe fährt, zeigte sich bei Instagram nun fast nackt – bedeckt nur von zahlreichen Pflastern auf seinen großen und kleinen Wunden. Dazu schreibt er auf Englisch: „Erinnerungen an die 3. und 4. Etappe der Itzulia. Es geht mir etwas besser! Ich wünsche allen eine schnelle Genesung. Wir sehen uns auf der Straße.“ Itzulia ist der baskische Name der Rundfahrt.

Man sieht Roglics Oberkörper von hinten. Sein Rücken, sein rechter Arm und sein rechtes Bein sind voll mit Pflastern beklebt. Ein anderes Bild zeigt ihn im zerfetzten Trikot, ein drittes Foto zeigt unzählige benutzte Pflaster und Verbände auf dem Boden.

Tour-Sieger Jonas Vingegaard rutscht in Betongraben

Wie lange der Slowene ausfällt, ist noch unklar. Zumindest hatte er im Vergleich zum dänischen Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard, dem Belgier Remco Evenepoel und dem Australier Jay Vine noch Glück. Zu dem Massensturz war es am Donnerstag (4. April) auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt von Etxarri Aranatz nach Legutio gekommen.

Vingegaard, der in einen Betongraben rutschte, erlitt mehrere Knochenbrüche und einen Pneumothorax.

Auch Evenepoel brach sich mehrere Knochen. Vine erlitt Brüche an der Halswirbelsäule und zwei Wirbelkörperfrakturen an der Brustwirbelsäule.

Nach Stürzen: Debatte über Tempolimit im Radsport

Angesichts der vielen Verletzten entbrannte eine neue Debatte über die Sicherheit im Radsport. Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk warnte vor großen Eingriffen ins Regelwerk. „Tempolimit und Radsport sind nicht kombinierbar. Man müsste für größtmögliche Sicherheit auf Auto-Rennstrecken fahren, aber das würde dem Radsport die Identität rauben“, sagte der 50-Jährige der Bild am Sonntag.

Die Ursachen für die Stürze seien komplex. „Es gibt nicht einen Grund für die Unfälle, sondern viele: Immer schneller werdendes Material und Aerodynamik steht über allem“, sagte Denk: „Das ist Fluch und Segen zugleich, denn wir wollen ja Material, das uns schneller macht. Die Etappen sind kürzer als vor 15 Jahren, daher intensiver und hektischer.“

Am Sonntag (7. April) fand der Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix statt, den der Niederländer Mathieu van der Poel gewann. Die Anzahl der Stürze hielt sich glücklicherweise in Grenzen. (mit dpa)

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