Klima-Aktivisten haben bei der Snooker-WM für einen Eklat gesorgt - unter Buhrufen der Zuschauer.
Klima-Protest in SheffieldAktivisten sorgen für Eklat bei Snooker-WM – Zuschauer reagieren wütend

Ein Protest hat für eine Unterbrechung des Spielbetriebes bei der Snooker-WM in Sheffield gesorgt.
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Schreckmoment im Crucible Theatre in Sheffield: Klima-Aktivisten haben bei der Snooker-WM eine Unterbrechung von zwei Vorrundenspielen provoziert.
Ein Mann in einem weißen T-Shirt mit dem Aufdruck „Just Stop Oil“ sprang während einer Begegnung auf einen Spieltisch und schüttete ein orangefarbenes Puder über das Tuch sowie die Spielkugeln aus. Das Sicherheitspersonal führte den Aktivisten aus einer orangefarbenen Wolke kurz daraufhin ab.

Der Aktivist war auf den Spieltisch gesprungen, um dort seine Mitteilung unter Buhrufen zu verkünden.
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Zuschauer buhten Aktivisten währtend Aktion aus
Die Zuschauer buhten den Störenfreid aus, die Partie wurde unterbrochen und der Tisch mit einem Staubsauger gereinigt. An dem Spieltisch hatte am dritten Turnierabend die Partie zwischen Robert Milkins und Joe Perry gerade begonnen.
„Mit sowas rechnet man nirgends, vor allem nicht hier“, sagte Perry dem Sender BBC. „Ich wusste erst gar nicht, was los ist. Als es dann vorbei war, habe ich versucht mich zu entspannen, aber es war erstmal etwas beunruhigend.“ Das Match gegen Milkins sollte am Dienstagabend fortgesetzt werden. „Die Verzögerung ist etwas merkwürdig, aber damit müssen wir klarkommen“, so Perry.
Gleichzeitig verhinderte am Nebentisch ein Schiedsrichter eine mutmaßlich ähnliche Protestaktion, indem der Referee die Aktivistin abdrängte.
Wie der Sender Eurosport berichtete, habe eine Protestierende versucht, sich am anderen Tisch festzukleben. Dies habe Schiedsrichter Olivier Marteel verhindern können. Dort sollte die vormittags begonnene Partie zwischen dem Nordiren Mark Allen und dem Chinesen Fan Zhengyi fortgesetzt werden. Zwischen den beiden Tischen gibt es eine Trennwand.
Turnier wird mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen fortgesetzt
Die Aktivistengruppe Just Stop Oil hatte online die Verantwortung für die Störaktion übernommen. Der ehemalige Geschäftsführer des Snooker-Weltverbands Barry Hearn äußerte sich bestürzt über die Störaktion und sprach sich für harte Strafen aus. „Sie haben überhaupt keine Botschaft rübergebracht, sie stören nur“, sagte Hearn beim Sender BBC 5 Live. „Die Snooker-Spieler sind im Sport- und Unterhaltungsgeschäft. Unser Job ist Unterhaltung. Bitte lasst uns unsere Arbeit machen.“
Das Turnier in Sheffield wird mit erhöhter Sicherheit und Taschenkontrollen fortgesetzt. Die Polizei kündigte an, den Vorfall zu untersuchen und gegen die Protestierenden Ermittlungen einzuleiten. (oke, sid)