„Wie ein Aussätziger gefühlt“Tim Wiese sorgt für Eklat bei Nordderby

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Der ehemalige Fußball-Nationaltorhüter Tim Wiese. (Archivfoto)

Bremen/Köln – Beim Nordderby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV gab es riesen Wirbel um Tim Wiese. Der ehemalige Torwart des Absteigers wurde nach Diskussionen um einen Platzwechsel am Rande des Zweitliga-Spitzenspiels des Weserstadions verwiesen. Die genauen Umstände stellten der einstige Nationaltorhüter und der Fußball-Zweitligist unterschiedlich dar. Bremen hatte die Begegnung am Samstagabend 0:2 verloren.

Ausgangspunkt des Zwists, über den zunächst die „Bild“-Zeitung berichtet hatte, war, dass Wiese auf der Tribüne nach dem Abpfiff von seinem eigentlichen Platz in einen anderen Bereich gegangen war. Werder-Angaben zufolge habe er sich aufgrund des momentan gültigen Hygienekonzepts dort aber nicht aufhalten dürfen.

Tim Wiese widerspricht Werders Führung

Bremens Geschäftsführer Hubertus Hess-Grunewald erklärte auf Anfrage, Wiese habe sich uneinsichtig gezeigt und sich über Anweisungen des Sicherheitspersonals hinweggesetzt. „Sein Verhalten gegenüber unserer Mitarbeiterin war nicht zu akzeptieren. Als er wieder zu seinem Platz zurückbegleitet werden sollte, zog er es vor, das Stadion zu verlassen“, sagte Hess-Grunewald. „Bei diesen Regeln, auf deren Einhaltung wir penibel achten müssen, gibt es keinen Prominenten-Bonus.“

Der ehemalige Wrestler erklärte, er habe ein paar Freunden „Tschüss“ sagen wollen. „Um mehr ging es gar nicht“, zitierte das Portal „deichstube.de“ den 39-Jährigen. Der sechsmalige Nationalspieler, der während seiner aktiven Zeit immer wieder mit bunten Outfits und teuren Sportwagen für Aufmerksamkeit sorgte,  fühlte sich vom Ordnungspersonal „hart angegangen“ und verließ das Stadion.

Tim Wiese beklagt Umgang

„Es hieß einfach nur: „Raus, raus, sofort raus!““, sagte Wiese und nannte dies komplett überzogen. „Das war komplett überzogen. Die Aktion passt zum Spiel und zum Verein. Einfach nur lachhaft. Ich habe mich gefühlt wie ein Aussätziger.“ Diese Kritik am Club wolle er „nicht stehenlassen“, sagte Hess-Grunewald.

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Der langjährige Fußballprofi spielte zwischen 2005 und 2012 für Bremen. Anschließend wechselte er zur TSG Hoffenheim, wo er sportlich ins Abseits rückte, aber seinen hochdotierten Vertrag aussaß. Wiese nutzte die Zeit, um Muskelmassen anzutrainieren. Diese verhalfen ihm auch zu einem unterhaltsamen Auftritt in der Wrestling-Szene. (mbr/afp/dpa)

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