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Schwere AusschreitungenTürkische Fans gehen auf Spieler los – Ex-BVB-Spieler tritt zu

Lesezeit 2 Minuten
Ein Fan geht mit der spitzen Seite einer Eckfahne auf die Spieler los.

Ein Fan geht mit der spitzen Seite einer Eckfahne auf die Spieler los.

Ein Fan ging mit einer Eckfahne auf Fenerbahce-Profis los. Der türkische Verband ist fassungslos.

Am Sonntagabend (17. März) ist es erneut zu brutalen Szenen in einem türkischen Fußballstadion gekommen. Zahlreiche Anhänger von Trabzonspor stürmten nach der Partie gegen Fenerbahce Istanbul auf den Platz und lieferten sich mit den zuvor noch jubelnden Spielern aus der türkischen Hauptstadt eine regelrechte Massenschlägerei.

Fans und Spieler lieferten sich auf dem Rasen eine Schlägerei.

Fans und Spieler lieferten sich auf dem Rasen eine Schlägerei.

Über die schweren Ausschreitungen nach dem Spiel, welches die Gäste des türksichen Traditionsklubs Trabzonspor mit 2:3 verloren hatten, berichteten türkische Medien übereinstimmend. Fotos und Videos der wilden Szenen verbreitete sich in den Medien und in den sozialen Netzwerken. Die Bilder zeigen, wie Fans und Spieler mit Faustschlägen und Tritten aufeinander losgehen.

Ex-BVB-Stürmer Michy Batshuayi tritt heranlaufenden Fan

Auch der ehemalige BVB-Stürmer Michy Batshuayi, der in 87. Minute zum Sieg getroffen hatte, ist in Videos zu sehen, als er einen laufenden Fan mit einem eingedrehten Fußtritt trifft. Andere Bilder zeigen zudem wie ein Zuschauer einen Istanbuler Spieler mit einer Eckfahne bedroht. Fenerbahce-Torwart Dominik Livakovic bekam Medienberichten zufolge einen Faustschlag ins Gesicht ab. Zudem prügelte Bright Osayi-Samuel auf zwei Trabzon-Fans ein.

Der Türkische Fußball-Verband zeigte nach den Vorfällen fassungslos und erklärte, dass solche Szenen „niemals akzeptabel“ seien. Man werde „die Verantwortlichen für diese Vorfälle mit den erforderlichen strafrechtlichen Sanktionen belegen“. Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya schrieb auf der Plattform X die Identifizierung der Fans, die das Spielfeld betreten hätten, laufe. Eine Ermittlung sei eingeleitet, Gewalt auf Fußball-Plätzen sei nicht akzeptabel.

Ein Trabzonspor-Anhänger steht Spielern von Fenerbace Istanbul mit gehobenen Fäusten gegenüber.

Ein Trabzonspor-Anhänger steht Spielern von Fenerbace Istanbul mit gehobenen Fäusten gegenüber.

Spieler von Fenerbahce mussten stundenlang im Stadion ausharren

Die Fenerbahce-Profis und die Unparteiischen mussten von Sicherheitspersonal geschützt werden und flüchteten vor den heranstürmenden Fans schließlich in die Kabinen, wie die Medien weiter berichteten. Die Partie musste demnach zuvor bereits mehrmals unterbrochen werden, weil Fans Gegenstände auf das Spielfeld warfen.

Laut türkischen Medienberichten mussten die Spieler von Fenerbahce nach dem Spiel zudem fast drei Stunden im Stadion ausharren. Die Polizei sicherte jeden einzelnen Zugang zur Schnellstraße ab, die zum Flughafen der Stadt führt. Um Zusammenstöße innerhalb des kleinen Flughafens zu vermeiden, durfte der Mannschaftsbus direkt auf das Rollfeld fahren, wie lokale Medien berichteten.

Begegnungen zwischen Trabzonspor und Fenerbahce gelten als Hochsicherheitsspiele

Begegnungen zwischen Trabzonspor und Fenerbahce gelten seit einigen Jahren als Hochsicherheitsspiele, bereits mehrfach mussten Spiele abgebrochen werden. Der türkische Fußball hatte zuletzt im Dezember 2023 mit einem außergewöhnlichen Gewalt-Vorfall für negative Schlagzeilen gesorgt.

Nach dem Erstliga-Spiel zwischen Ankaragücü und Rizespor war es zu einem gewaltsamen Angriff auf Schiedsrichter Halil Umut Meler gekommen. Ankaragücü-Präsident Faruk Koca war aufs Spielfeld gerannt und schlug Meler mit der Faust ins Gesicht. Der Unparteiische ging sofort zu Boden. Später trat der Club-Präsident zurück und entschuldigte sich für sein Verhalten. (oke mit sid, dpa)