Beim Aufsteiger kommen die Höhenberger nach einem 0:2-Rückstand zurück, verlieren aber 2:3.
Drittligist macht zu viele FehlerViktoria Kölns erfolglose Aufholjagd in Lübeck

Lübecks Tarik Gözüsirin attackiert Viktoria Kölns Simon Handle rustikal.
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Zwar hatte die Viktoria zwischendurch erneut einen Rückstand aufgeholt und bereits zum fünften Mal in der Saison ein Spiel gedreht. Für die Aufholjagd an der stürmischen Ostsee konnten sich die Höhenberger schließlich aber nichts kaufen.
Nach der 2:3 (0:2)-Niederlage beim kämpferisch überzeugenden, spielerisch aber limitierten Aufsteiger VfB Lübeck sagte Kölns zur Pause eingewechselter Mittelstürmer André Becker kopfschüttelnd: „Das ist unglaublich ärgerlich. Wir haben alles unter Kontrolle, stehen am Ende aber mit leeren Händen da.“
Viktoria Köln erleidet dritte Saison-Niederlage
Gerade in der ersten Halbzeit hatte der FC Viktoria komplett die Kontrolle verloren und sich zahlreiche Ballverluste erlaubt. Zuweilen übertrieben es die Gäste zudem mit ihren Ideen, Situationen stets spielerisch zu lösen: Anstatt die Kugel auf dem vom Dauerregen aufgeweichten Rasen einfach nach vorne zu schlagen, wurde der Ball häufig quer gespielt – die gedankenschnellen Gastgeber pressten hoch und ließen den Höhenbergern kaum Zeit zum Luftholen.
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Kölns Trainer Olaf Janßen war nicht einverstanden mit dem Auftritt im ersten Durchgang und meinte: „Insgesamt haben wir viel zu viele Fehler gemacht und den Gegner eingeladen“, kritisierte der 57-Jährige, der sein Team immerhin für die couragierte Darbietung in Halbzeit zwei loben mochte: „In der Kabine hat es schon gerappelt. Danach haben wir gut gespielt, dann aber erneut zu oft die Bälle verloren.“
In der Kabine hat es schon gerappelt. Danach haben wir gut gespielt, dann aber erneut zu oft die Bälle verloren
Aber zurück zur ersten Hälfte, als die weitgereisten Kölner nach passablem Beginn auf ganzer Linie Schiffbruch erlitten. Marius Hauptmann war auf der rechten Außenbahn durchgebrochen, bediente in der Mitte den eingelaufenen Robin Velasco, der, freundlich begleitet vom genesenen Viktoria-Verteidiger Michael Schultz, zur Lübecker Führung vollenden konnte (20.). Der ebenfalls wieder gesunde Torwart Ben Voll war beim Gegentor chancenlos.
Der VfB, bislang sieglos vor eigenem Publikum, stellte den FC Viktoria zu und erhöhte vor der Pause: Abwehrspieler Christoph Greger war im eigenen Strafraum ausgerutscht, hielt Pascal Breier daraufhin am Trikot, der Schiedsrichter wies auf den Punkt. Tarik Gözüsirin verwandelte sicher, Köln stand nach 45 Minuten mit dem Rücken zur Wand.
Olaf Janßen wechselt zur Pause doppelt
Janßen wechselte anschließend gleich zweimal, die Viktoria kam durch ein Traumtor von Stefano Russo, der die Kugel in den rechten Winkel donnerte (50.), und durch den zweiten Saisontreffer von Becker (56.) rasch zum Ausgleich und war kurz davor, konsternierte Lübecker in die Knie zu zwingen.
Weil das Janßen-Team aber erneut nicht konsequent verteidigte, gelang dem Aufsteiger in den Schlussminuten durch Jan-Marc Schneider noch der Siegtreffer (84.). Die Viktoria gleicht in der aktuellen Spielzeit einer Wundertüte, zeigt zwar Charakter, begeht aber schlicht zu viele Fehler im Defensiv-Verhalten.
Bereits am Mittwoch (19 Uhr) gastieren die Höhenberger in der ersten Runde des Mittelrheinpokals beim Landesligisten TuS Mondorf. Ähnliche Fehler wie in Lübeck sollte der FC Viktoria zwingend vermeiden.
FC Viktoria: Voll – Schultz, Lorch, Greger – Koronkiewicz (46. Handle), Russo (85. Fritz), Henning (46. Becker), May - Bogicevic, Marseiler (85. Najar) - Mustafa (68. Hong). – Zuschauer: 4047. – Tore: 1:0 Velasco (20.), 2:0 Gözüsirin (45./Foulelfmeter), 2:1 Russo (50.), 2:2 Becker (56.), 3:2 Schneider (84.).