FC Viktoria KölnGroßer Kampf gegen Hansa Rostock bleibt unbelohnt

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Marcel Risse erzielte die zwischenzeitliche 1:0-Führung für die Viktoria, am Ende stand sein Team aber ohne Punkte da. 

Köln – Jüngst haben die Dauerkarten-Inhaber des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln ein kleines Präsent erhalten, sozusagen als Bonbon für Spiele, die sie aufgrund der Corona-Pandemie gar nicht im Stadion verfolgen konnten. Unter anderem lag ein Fanschal im Paket, eine wirklich nette Geste der Kölner Vereinsführung, die ihre Anhänger ebenso vermisst wie die Mannschaft auf dem Platz. Ob eine Rückkehr der eigenen Fans in den Sportpark Höhenberg im aktuellen Spieljahr überhaupt noch einmal möglich ist, darf trotz eines in der vergangenen Woche entwickelten Drei-Stufen-Konzeptes von 20 Wissenschaftlern natürlich nachhaltig bezweifelt werden.

Dabei hätte die Partie zwischen dem FC Viktoria und Hansa Rostock am Samstagnachmittag durchaus Zuschauer verdient gehabt. Denn trotz einer 1:2 (1:1)-Niederlage gegen in diesem Jahr noch ungeschlagene Rostocker hatten die Höhenberger zumindest kämpferisch überzeugt. Und das ohne etatmäßige Stürmer: Albert Bunjaku (Rückenprobleme) und Michael Seaton (Knieprellung) standen nicht im Kader, Timmy Thiele musste aufgrund seiner fünften Gelben Karte ebenso wie Kapitän Mike Wunderlich auf der Tribüne Platz nehmen. Also blieb Kölns Trainer Olaf Janßen nichts anderes übrig, als Außenstürmer Lucas Cueto ins Zentrum zu beordern; ein Manöver, das lediglich in Ansätzen aufging. Trotz der fünften Heimpleite in Folge und trotz arger Abstiegsnöte wirkte Janßen nicht unzufrieden: „Ich bin überhaupt nicht enttäuscht, wir haben Rostock alles abverlangt“, befand der 54-Jährige. Zu ihrem Glück kann die Viktoria im Nachholspiel am Dienstag (17 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den Tabellenvorletzten 1. FC Magdeburg zumindest auf Thiele zurückgreifen – Cueto dürfte das freuen, da er von den kernigen Verteidigern förmlich zermalmt wurde und mit den weiten Schlägen aus der eigenen Abwehr bei einer Körpergröße von 1,75 Metern kaum etwas anfangen konnte.

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Dabei hatte die Begegnung gegen die erfolgsverwöhnten Gäste aus Viktoria-Sicht einen wundervollen Anfang genommen: Marcel Risse, am Samstag bester Mann in der Offensive, nutzte einen haarsträubenden Rückpass von Julian Riedel zum frühen 1:0 (6.), Hansa wirkte kurzfristig irritiert, schaffte aber rasch den Ausgleich: Eine Hereingabe von Nico Neidhart drosch der eingelaufene Björn Rother unter Mithilfe des Höhenberger Keepers Sebastian Mielitz ins kurze Eck (13.). Zwar blieb Rostock spielbestimmend, erarbeitete sich gegen konzentriert verteidigende Gastgeber aber kaum Möglichkeiten. Erst ein Ballverlust von Jeremias Lorch ebnete den Ostdeutschen das entscheidende 2:1. Aaron Herzog hatte Kölns Mittelfeldspieler die Kugel stibitzt, leitete sie weiter auf Pascal Breier, der humorlos zur Führung traf (72.). Am Ende hätte der aufgerückte Viktoria-Innenverteidiger Michael Schultz beinahe noch den Ausgleich erzielt, schoss den Ball aber aus elf Metern über das Tor und zerriss sich aus Wut über die vergebene Chance sein Trikot. Darüber hätten die Fans sicher schmunzeln können – wenn sie denn im Stadion gewesen wären.

FC Viktoria: Mielitz - Koronkiewicz, Schultz, Rossmann, Handle - Lorch (76. Kyere), Klefisch (89. Hajrovic) - Holzweiler (82. Holthaus), Klingenburg, Risse - Cueto. - Tore: 1:0 Risse (6.), 1:1 Rother (13.), 1:2 Breier (72.).

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