Die Vorfälle im Target Center von Minneapolis hatten historische Ausmaße. An der Partie beteiligt war auch DBB-Star Dennis Schröder.
„Zu weit gegangen“Wilde Schlägerei in der NBA – Dennis Schröder applaudiert Mitspielern

Detroit Pistons-Guard Dennis Schröder (17), fällt, während Minnesota Timberwolves-Forward Jaden McDaniels (3, l), und Guard Jaylen Clark (22, r), um den Ballbesitz kämpfen. Die Prügelei, an der Mannschaftskollegen beteiligt waren, verfolgte er stehend vor der Bank, hin und wieder applaudierte er.
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Beim Spiel der Detroit Pistons bei den Minnesota Timberwolves ist es auf dem Hallenboden zu einer Auseinandersetzung gekommen, wie sie die NBA laut diversen US-Medien seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat.
An der Partie beteiligt war auch DBB-Star Dennis Schröder, der aktuell für die Detroit Pistons spielt. Der 31-Jährige verfolgte die wilden Szenen allerdings aus sicherer Entfernung. Nur wenige Meter vor ihm wurde ausdauernd geschlagen, geschubst, gezerrt und gerungen.
Spieler, Coaches und Betreuer der Detroit Pistons und der Minnesota Timberwolves waren mehrere Minuten lang aneinandergeraten und teilweise ineinander verkeilt. Die aggressive Gruppe fiel sogar auf das Publikum auf den teuren Plätzen in den ersten Reihen des Target-Centers von Minneapolis. Aufnahmen belegen die Schlägerei und machen im Netz die Runde.
Dennis Schröder mit Applaus und „Feuer“-Emoji für Rüpel Isaiah Stewart
Schröder stand während der Geschehnisse vor seiner Team-Bank, hin und wieder applaudierte er seinen Mitspielern. Einen der wild gewordenen Spieler seiner Mannschaft, Isaiah Stewart, bedachte Schröder nach dem Spiel bei Instagram mit einem „Feuer“-Emoji, als wolle er damit sagen: Der Kerl war „on fire“.
Allerdings: Stewart und zwei weitere Teamkollegen, Ron Holland II. und Marcus Sasser, brannten am falschen Ende. Nach der Rauferei im zweiten Viertel wurden sie in die Kabine geschickt, derart geschwächt gab Detroit gegen die Wolves eine Führung aus der Hand und verlor 104:126.
Neben seinen drei Spielern wurde auch Detroits Chefcoach J.B. Bickerstaff nach den Vorfällen ausgeschlossen, bei Minnesota mussten Naz Reid, Donte DiVincenzo und Assistenz-Coach Pablo Prigioni gehen. Bickerstaff und Prigioni hatten sich zuvor angebrüllt und mussten daran gehindert werden, aufeinander loszugehen.
Zwölf technische Fouls gab es zuletzt in einer Partie mit Dirk Nowitzki
Insgesamt wurden zwölf technische Fouls verhängt - so viele hatte es in einem Spiel der NBA nicht mehr gegeben seit dem 23. März 2005, als sich die Dallas Mavericks um Dirk Nowitzki mit den Golden State Warriors beharkten.
Ausgelöst hatte die Auseinandersetzungen ein Foul von Detroits Center Holland II., der bei 8:36 Minuten verbleibender Spielzeit im zweiten Viertel dem zum Korb hochsteigenden Reid den Ball aus den Händen schlug. DiVincenzo, vorher schon mal von Holland II. angerempelt, spielte sich umgehend als Racheengel auf, packte und zerrte den Missetäter am Trikot - und los ging's.
„Die Dinge sind ein bisschen zu weit gegangen“, kommentierte Bickerstaff nach dem Spiel die minutenlange Rauferei, betonte aber: „Es war gut zu sehen, dass die Jungs zueinander stehen.“
Geholfen hat es nichts: Detroit verspielte nach der Rauferei eine Neun-Punkte-Führung - trotz eines Double-Doubles von Schröder mit 11 Punkten und 11 Assists. (oke/sid)