Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Kommentar

Kommentar zum Karnevals-Eklat
Die Narrenzunft muss erstmal intern ihre Hausaufgaben machen

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Sitzung der Narrenzunft Neye in der Mühlenberghalle.

Sitzung der Narrenzunft Neye in der Mühlenberghalle.

Dem Dreigestirn der KG Baulemann wurde von der Narrenzunft Neye der Auftritt verweigert. Jetzt kamen die ersten Erklärungsversuche.

Wir sind immer für alles und jeden offen: Genau dieses Versprechen hat die Narrenzunft beim Auftrittsverbot der KG Baulemann nicht eingelöst. Dabei ist es völlig egal, ob das Dreigestirn gebucht war, oder es eine offizielle Anfrage gegeben hat. Das Dreigestirn, mit dem das Prinzenpaar der Narrenzunft kurz zuvor gemeinsam das Rathaus gestürmt hatte, will im Festzelt auftreten, und genau das hätte die Narrenzunft ermöglichen können und müssen, wenn man sie an ihren eigenen Maßstäben misst.

Dass die Verantwortlichen der Narrenzunft keinen Eklat erkennen können, spricht Bände, die Schuld auf die Presse zu schieben, ebenfalls. Die hatte sich vor der jetzt als einseitig kritisierten Berichterstattung intensiv um eine Kontaktaufnahme bemüht, die bis heute nicht erfolgt ist. „Immer für alles und jeden offen?“ Wohl kaum, hier ist eher das Gegenteil der Fall.

Mit der späten Stellungnahme hat man dem sehr guten Prinzenpaar Bonsai und Bianca einen Bärendienst erwiesen, es bleibt nun ein Schatten auf einer eigentlich tollen Session. Das Prinzenpaar und das Dreigestirn hatten keine Berührungsängste und keine Probleme miteinander. Warum auch? Der Karneval in der Hansestadt ist mehr als die Narrenzunft und bietet Platz für mehr als eine Karnevalsgesellschaft.

In der Stellungnahme wird klar, dass die Einsicht fehlt. Eine Entschuldigung wäre angebracht gewesen und eine Erklärung, warum man das Auftrittsverbot ausgesprochen hat. Die jetzigen Rechtfertigungsversuche sind sehr dünn.

Und eins ist auch deutlich geworden: Die Narrenzunft muss erstmal intern ihre Hausaufgaben machen. Die Session ist vorbei und damit sollte auch ein Schlussstrich gezogen und nach vorne geblickt werden. Ein übergeordnetes Gremium, wie es in Lindlar eingerichtet wurde, ist erforderlich, um die Kräfte zu bündeln und den Karneval in der Hansestadt fit für die Herausforderungen der Zukunft.

Angesichts des aktuellen Statements fällt es allerdings schwer zu glauben, dass die aktuell Verantwortlichen die nötige Einsicht und den nötigen Weitblick haben.