Abo

Internationaler Kinderrechte-Tag„Sie werden teils fundamental verletzt“

2 min

Die Illustration von Dorothee Wolters/„Zartbitter e.V.“ symbolisiert die Kinderrechte

Experten der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke warnen: Gewalt und Vernachlässigung bleiben größte Herausforderungen

Kinder und Jugendliche haben ein national wie international gesetzlich verbrieftes Recht auf Schutz, Fürsorge und Förderung. Doch dass diese existenziell wichtigen Rechte auch hierzulande nicht gewährleistet, schlimmer noch: teils „fundamental verletzt werden“ und die Kindeswohlgefährdung eines der größten Herausforderungen bleibt, darauf haben Expertinnen und Experten Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November aufmerksam gemacht.

Sie sprechen von einem „alarmierenden Zustand“. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2024 insgesamt knapp 70.000 Kinder und Jugendliche von Jugendämtern in Obhut genommen. Häufige Gründe waren – neben der Einreise Minderjähriger aus dem Ausland – die Überforderung der Eltern (17.478 Fälle), Vernachlässigung (8.481 Fälle), körperliche (7.375 Fälle) und psychische Misshandlung (5.549 Fälle) und sexuelle Gewalt (1.234 Fälle).

Kinderrechte in Deutschland vielfach gefährdet

Diese Zahlen stehen im deutlichen Widerspruch zur UN-Kinderrechtskonvention, die allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrem sozialen Hintergrund das Recht auf Schutz vor Gewalt, das Recht auf Fürsorge, auf Bildung und auf eine gesunde Entwicklung zusichert.

„Unsere Gesellschaft ist verpflichtet, sich zu Kinderrechten zu bekennen und sie in Form von Schutz, Zuwendung und verlässlicher Begleitung auch praktisch umzusetzen“, betont Albrecht Matthaei, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke. Nicht nur Kinderschutzexperten, auch die Bevölkerung nimmt wahr, dass Kinderrechte in Deutschland vielfach gefährdet sind.

Unsere Gesellschaft ist verpflichtet, sich zu Kinderrechten zu bekennen und sie in Form von Schutz, Zuwendung und verlässlicher Begleitung auch praktisch umzusetzen.
Albrecht Matthaei, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke

So sind laut einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke 65,2 Prozent der Deutschen der Meinung, dass die Zahl der Kinder in Familien, in denen das Kindeswohl gefährdet ist, in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hat.

Die Studie zeigt auch, dass in Kinderschutz-Fragen das gesellschaftliche Vertrauen in freie Träger wesentlich höher ist als in staatliche Einrichtungen: 72,9 Prozent der Befragten vertrauen gemeinnützigen Organisationen und Wohlfahrtsverbänden, wenn es um Kinderschutz und Familienhilfe geht. Dem Staat vertrauen 46,1 Prozent und kirchlichen Trägern nur 39,1 Prozent. 56,2 Prozent der Befragten beurteilen die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen als sehr schlecht oder eher schlecht.


So können Sie helfen

Auszug aus dem neuen wir helfen-Folder 2025_2026

  1. Mit unserer neuen Jahresaktion „wir helfen: Kinder frühzeitig auf den guten Weg zu bringen“ bitten wir um Spenden für präventive Projekte in Köln und der Region, die Kinder und Jugendliche stärken und vor Gefahren schützen.
  2. Die Spendenkonten lauten: wir helfen, der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e.V.
  3. Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55
  4. Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25
  5. Wünschen Sie eine Spendenbescheinigung, geben Sie bitte +S+ im Verwendungszweck an. Sollten sie regelmäßig spenden, ist auch eine jährliche Bescheinigung möglich. Bitte melden Sie sich hierzu gerne per E-Mail bei uns. Soll Ihre Spende nicht veröffentlicht werden, notieren Sie +A+ im Verwendungszweck. Möchten Sie anonym bleiben und eine Spendenbescheinigung erhalten, kennzeichnen Sie dies bitte mit +AS+.
  6. Bitte geben Sie in jedem Fall auch immer ihre Adresse an. Auch wenn Sie ein Zeitungsabonnement der „kstamedien“ beziehen, ist Ihre Adresse nicht automatisch hinterlegt. Sollten Sie per PayPal spenden, beachten Sie bitte, dass Ihre Spende immer anonym ist. Wünschen Sie eine Spendenbescheinigung, schicken Sie eine E-Mail an uns.
  7. Möchten Sie anlässlich einer Trauerfreier, einer Hochzeit oder eines Geburtstags zu einer Spendenaktion aufzurufen, informieren Sie uns bitte vorab per E-Mail über die Aktion. Sehr gerne lassen wir Ihnen dann, zwei Wochen nach dem letzten Spendeneingang, die gesammelte Spendensumme zukommen.
  8. Kontakt: „wir helfen e.V.“, Amsterdamer Straße 192, 50735 Köln, Telefon: 0221-224-2789 (Allgemeines/Anträge, Regine Leuker und Meike Voyta), 0221-224-2130 (Geschäftsführung/Redaktion, Caroline Kron), wirhelfen@kstamedien.de
  9. Mehr Informationen und die Möglichkeit, online zu spenden, finden Sie auf unserer Vereinshomepage www.wirhelfen-koeln.de