JugendstudieDas sind die Sorgen der jungen Generation

Lesezeit 3 Minuten
Ein junges Mädchen schaut verschüchtert durch einen grünen Samtvorhang.

Was wird da auf uns zukommen? Eine neue Studie zeigt die Nöte der Jugend auf.

Die gerade veröffentlichte Trendstudie „Jugend in Deutschland Herbst/Winter 2022/2023“ zeigt die Sorgen und Nöte der jungen Generation. Vor allem eines bleibt alarmierend: Ihre psychische Gesundheit und der Glaube, daran, dass das Ende der Wohlstandsjahre in Sicht ist.  

Regelmäßig befragen Jugendforscherinnen und -forscher junge Menschen zu ihrem „Blick in die Zukunft“ – was deren persönliche Situation betrifft, Erwartungen, Einstellungen und (finanzielle) Sorgen. Damit möchten die Expertinnen und Experten untersuchen, wie die junge Generation auf politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Ereignisse im Zeitverlauf reagiert. Wie sie mit den Herausforderungen für ihre weitere Lebensplanung umgeht. Und damit auch unser aller Zukunft bestimmt.

Jugend glaubt ans Ende der Wohlstandsjahre

Aus den Ergebnissen ihrer jetzt veröffentlichten Trendstudie „Jugend in Deutschland Herbst/Winter 2022/23“ folgern die beiden Jugendforscher Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann nun eine Zeitenwende. Zwar scheine sich die junge Generation an den „Dauerkrisenmodus“ zu gewöhnen und mit der persönlichen Situation relativ zufrieden zu sein, doch die Befürchtung wachse, dass das Ende der Wohlstandsjahre gekommen ist.

Was die junge Generation besorgt

  • Inflation (71 Prozent)
  • Krieg in Europa (64 Prozent)
  • Klimawandel (55 Prozent)
  • Wirtschaftskrise (54 Prozent)
  • Knappheit von Energie (49 Prozent)
  • Verbreitung von Verschwörungstheorien (24 Prozent)
  • Konflikt zwischen Generationen (22 Prozent)

Quelle: Trendstudie „Jugend in Deutschland - Winter 2022/2023“

So sind der Studie zufolge, für die im Oktober 1027 Jugendliche zwischen 14 und 29 Jahren befragt wurden, die größten Sorgen der jungen Generation die Inflation (71 Prozent), gefolgt von dem Krieg in Europa (64 Prozent), dem Klimawandel (55 Prozent), der Wirtschaftskrise (54 Prozent), der Energieknappheit (49 Prozent) und der Altersarmut (43 Prozent).

So können Sie helfen

„wir helfen: damit alle Kinder bei uns eine Zukunft haben“

Mit unser neuen Aktion „wir helfen: damit alle Kinder bei uns eine Zukunft haben“ bitten wir um Spenden für Projekte in Köln und Umgebung, die Kindern und Jugendlichen eine gute körperliche und geistige Entwicklung ermöglichen. Die gesamte Spendensumme wird weitergegeben, die Verwaltungskosten trägt der Verlag M. DuMont Schauberg. Die Spendenkonten lauten: „wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“ Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55 Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25 Mehr Informationen und Möglichkeiten zum Spenden unter www.wirhelfen-koeln.de.

20 Prozent der jungen Menschen sind verschuldet

Jeder fünfte junge Mensch in Deutschland gab an, verschuldet zu sein. Dies sei eine „erschreckende Erkenntnis“, heißt es in der Studie. Schnetzer und Hurrelmann appellieren deshalb an die Entscheidungsträger in Bildung und Politik, das Fach „Finanzbildung“ in den Lehrplan aufzunehmen.

Die Autoren beobachten „vermehrt den Trend sogenannter Klarna-Schulden“. Über die Firma Klarna werden Zahlungen bei Online-Bestellungen abgewickelt  auf Rechnung und mit der Option später zu zahlen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) spart wegen der Inflation Energie, zum Beispiel durch weniger Heizen und kaltes Duschen und kauft mehr preisreduzierte Waren (51 Prozent). Ein Viertel hat nach eigenen Angaben den Kauf von Bio-Produkten eingeschränkt.

Sorge um psychische Gesundheit weiter großes Thema 

Viele junge Menschen klagen weiterhin über psychische Belastungen. Zwar haben sich laut den Autoren die Umfragewerte diesbezüglich seit dem Frühjahr etwas entspannt – und der Anteil derjenigen, die eine gewisse Routine im Umgang mit Krisen und Ausnahmesituationen gelernt hätten, habe sich leicht vergrößert. Allerdings hätten sich „bei einer erschreckend großen Minderheit die psychischen Sorgen verdichtet und verfestigt, so dass dringende Unterstützung notwendig ist.“

Bei einer erschreckend großen Minderheit der Jugendlichen haben sich die psychischen Sorgen verfestigt, so dass dringende Unterstützung notwendig ist.
Simon Schnetzer, Jugendforscher

Dass 25 Prozent der Befragten angaben, mit ihrer psychischen Gesundheit unzufrieden zu sein, sich bei 16 Prozent Hilflosigkeit breitmache und zehn Prozent von Suizidgedanken berichten, werten die Autoren als „dringendes Warnsignal“.

Der Krieg in der Ukraine beschäftige die junge Generation in Deutschland weiterhin stark. Unter dem Eindruck dieser und anderer Krisen würden sich auch ihre Erwartungen an Beruf und Arbeit verschieben, so dass Geld (60 Prozent) der höchste Motivator ist – mit deutlichem Abstand vor Spaß (43 Prozent) und dem Erreichen von Zielen (33 Prozent).

Doch ganz ohne Happy End kommt auch diese Studie nicht aus – trotz teils alarmierender Befunde: „Alles in allem“ seien die meisten jungen Menschen mit ihrem Leben zufrieden, so die Autoren, „womit eine solide Basis für eine grundsätzlich positive persönliche Stimmungslage besteht.“ (mit dpa)

KStA abonnieren