Abbau von Arbeitsplätzen droht im KonzernBayer kündigt Milliarden-Sparprogramm an

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Bayer-Kreuz Rote Ampel

Bayer-Kreuz in Leverkusen

Köln/Leverkusen – Der Leverkusener Bayer-Konzern verschärft sein Sparprogramm. Der Vorstand habe beschlossen, operative Einsparungen in Höhe von mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Jahr ab 2024 auf den Weg zu bringen, teilte das Pharma- und Agrarchemieunternehmen am Mittwochabend mit. Die dadurch freiwerdenden Barmittel sollen für Investitionen in Innovationen, „profitable Wachstumschancen“ und zum Schuldenabbau herhalten.

„Erheblicher Gegenwind“ im Landwirtschaftssektor

Vor allem im Landwirtschaftssektor gebe es durch die Corona-Pandemie „erheblichen Gegenwind“, heißt es in der Mitteilung. Wachstumserwartungen hätten sich reduziert, was vor allem an niedrigen Preisen bei wichtigen Nutzpflanzen, intensivem Wettbewerb bei Soja und einem geringeren Biokraftstoffverbrauch liege. Die Situation werde sich voraussichtlich in nächster Zeit nicht ändern, hieß es. Vor diesem Hintergrund gehe Bayer im laufenden Quartal von einer Sonderabschreibung auf Vermögenswerte des Agrargeschäfts im mittleren bis oberen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich aus.

Das durch corona-bedingte Absagen nicht unbedingt notwendiger Behandlungen schwer getroffene Pharma-Geschäft soll voraussichtlich kommendes Jahr wieder wachsen.

Bayer prüft außerdem, sich von Geschäften oder Marken zu trennen. Seinen Aktionären will das Unternehmen auch in den kommenden Jahren Dividenden auszahlen. Der Dax-Konzern bestätigte zwar seine bereits zuvor gesenkte Jahresumsatzprognose, dämpfte aber gleichzeitig die Erwartungen an eine schnelle Erholung – im Jahr 2021 werde der Umsatz vermutlich stagnieren.

Keine betriebsbedingten Kündigungen

Die Leverkusener ergänzen mit den neuen Maßnahmen ihr bereits 2018 kommuniziertes Sparprogramm, von dem sich Bayer ab 2022 jährliche Ergebnisbeiträge in Höhe von 2,6 Milliarden Euro erwartet. Im Rahmen des Programms hatten die Leverkusener den Abbau von weltweit 12 000 Stellen angekündigt, darunter 4500 in Deutschland. Auch die am Mittwoch veröffentlichten Maßnahmen könnten zu Stellenstreichungen führen, hieß es von Bayer. Auf betriebsbedingte Kündigungen will der Konzern aber weiterhin bis Ende 2025 verzichten.

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„Wir sind überzeugt, dass die zusätzlichen Maßnahmen notwendig sind, um die Transformation unseres Unternehmens zu beschleunigen, Margenverbesserungen zu erzielen und so unser Wettbewerbsprofil zu erhalten“, sagte Bayer-Vorstandschef Werner Baumann. „Sie werden dazu beitragen, die Auswirkungen von Covid-19 auf unser Geschäft zu minimieren.“

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