AbschiedMit Kampfgeist und rheinischem Optimismus
- Klaus Müller, langjähriger Vorstand der Kölner Bank, geht in den Ruhestand
Köln – Es gibt Menschen, die mit ihrem Unternehmen so verwachsen sind, dass man sich das eine ohne das andere kaum vorstellen kann. Klaus Müller ist zweifelsohne einer von ihnen: Der Banker, der fast zwei Jahrzehnte im Vorstand der Kölner Bank war und das Institut gemeinsam mit Bruno Hollweger in den vergangenen sieben Jahren leitete, ist nun auf eigenen Wunsch vorzeitig in den Ruhestand gegangen. Jetzt, da das letzte große Bank-Projekt, das er sich vorgenommen hat, geglückt ist.
Abschied nahm der Blaue-Funken-Senator nach insgesamt 27 Jahren Vorstandstätigkeit nicht an einer festlichen Tafel unter Kronleuchtern, sondern im Karnevalsmuseum - auf seinem letzten offiziellen Termin mit 200 geladenen Gästen aus der Region sollte es nicht förmlich sondern fröhlich zugehen.
Dass das Institut nach einigen Höhen und Tiefen heute bundesweit die neuntgrößte Bank unter den Genossenschaftsbanken ist, ist zu einem guten Teil auch Müllers Verdienst. Die geplante Fusion mit der VR-Bank Rhein-Sieg platzte zwar vor einigen Jahren, gelungen ist aber gerade die Fusion mit der Volksbank Bonn/Rhein-Sieg.

Klaus Müller war 27 Jahre im Vorstand.
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Strategische Zukunft
Auch ohne Fusion wäre die Bank auf gutem Weg gewesen, betonte Hollweger in einer sehr persönlichen Abschiedsrede für seinen Vorstandskollegen. "Wie einfach wäre es für Dich gewesen, die letzte Wegstrecke Deines Berufslebens ohne eine solche Herausforderung zu gehen". Aber beiden sei klar gewesen, dass man etwas versäume, wenn die Bank nicht jetzt in eine strategische Zukunft geführt würde. Ohne Müllers Kampfgeist, seinen starken Wunsch, den genossenschaftlichen Gedanken in der Region voranzutreiben, seinen Perfektionismus und seinen rheinischen Optimismus hätte es diese Fusion nicht gegeben, betont Hollweger.
Müller, der im August 63 Jahre alt wird, hat den größten Teil seines Berufslebens in dem Institut verbracht, das seit wenigen Monaten als Volksbank Köln Bonn auftritt: Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Volksbank Dünnwald-Holweide wechselte er 1979 zur Dellbrücker Volksbank, in deren Vorstand er 1990 aufrückte. Als diese wenige Jahre später mit der Kölner Bank fusionierte, zog Müller in den Vorstand der Kölner Bank ein.
Menschlich, authentisch - das sind die beiden Worte, die an diesem Vormittag am häufigsten fallen. Dass es ein ruhiger Ruhestand wird, daran glaubt der passionierte Läufer selbst vermutlich am wenigsten. Sein Tag wird zwar nicht mehr so eng getaktet sein wie zuletzt, große Pläne hat Müller dennoch. Vor allem will er wieder mehr Zeit mit seiner Familie verbringen - und vor allem: reisen. Am liebsten mit dem Motorrad.