JobmarktArbeitslosigkeit in Köln und NRW sinkt im März nur gering

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Arbeitssuchende stehen in Duisburg vor der Bundesagentur für Arbeit.

Arbeitssuchende stehen in Duisburg vor der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unternehmen stellen noch nicht in großem Umfang neue Mitarbeitende ein.

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Köln und Nordrhein-Westfalen im März weniger stark gesunken als saisonüblich. In Köln waren 52.184 Menschen arbeitslos, 0,4 Prozent weniger als im Vormonat. Wie im Februar sowie im Vorjahresmonat betrug die Arbeitslosenquote 8,6 Prozent. Insgesamt waren im bevölkerungsreichsten Bundesland 704.580 Menschen arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am Freitag mitteilte. Das waren 613 Menschen oder 0,1 Prozent weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 7,2 Prozent.

„Die Arbeitgeber halten weiter ihre Beschäftigten und wollen ihre Geschäfte weiter ausbauen. Oft fehlt es aber an Fachkräften“ sagte Johannes Klapper, Chef der Kölner Arbeitsagentur. „Mehr als die Hälfte der 8000 offenen Stellen erwartet eine qualifizierte Ausbildung, mehr als 2000 Stellen sogar Expertenkenntnisse. Noch sind viele Kölnerinnen und Kölner in Weiterbildungsmaßnahmen und warten darauf, bald eine neue Beschäftigung aufnehmen zu können.“

Konjunktur bremst den Arbeitsmarkt

„Nach zwei Wintermonaten, in denen der jahreszeitlich übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit erfreulicherweise deutlich schwächer als erwartet ausgefallen ist, blieb im März der Start in die Frühjahrsbelebung zunächst noch verhalten“, sagte der Chef der Regionaldirektion NRW, Roland Schüßler. Der wichtigste Bremsklotz für den Arbeitsmarkt sei die aktuelle konjunkturelle Stagnation, sagte er. Dies führe dazu, dass die Unternehmen zwar ihre Beschäftigten behielten, aber noch nicht in großem Umfang neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellten. Außerdem würden wieder mehr Menschen aus der Ukraine von den Jobcentern betreut.

„Positiv ist, dass sich im März deutlich weniger Menschen arbeitslos gemeldet haben als noch einen Monat zuvor“, sagte Schüßler.

Der Ausbildungsmarkt in NRW entwickelt sich unterdessen nach Angaben der Arbeitsagentur immer mehr zu einem Bewerbermarkt. So meldeten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber von Oktober bis März 90.701 Ausbildungsstellen und damit annähernd so viele wie im selben Zeitraum vor einem Jahr.

Weniger Jugendlich suchen nach dualer Ausbildung

Die Zahl der Jugendlichen auf der Suche nach einer dualen Ausbildung ging jedoch noch einmal spürbar zurück. Bis Ende März meldeten sich 75.770 Bewerber – noch einmal vier Prozent weniger als vor einem Jahr. „Für junge Menschen gibt es aktuell auf dem Ausbildungsmarkt so gute Chancen und Angebote wie schon seit langem nicht mehr“, sagte Schüßler.

Die regionalen Unterschiede auf dem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt waren auch im März groß. Am höchsten war die Arbeitslosenquote mit fast 10 Prozent im Ruhrgebiet. Im Rheinland und im Bergischen Land lag sie bei 7 Prozent, in Ostwestfalen-Lippe bei 5,6 und in Südwestfalen bei 5,5 Prozent. Am niedrigsten war die Arbeitslosenquote mit 4,5 Prozent im Münsterland. (mit dpa)

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