Banken im Rheinland im GebührentestDiese Girokonten werden jetzt teurer

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Girokonten Symbolbild

Bankgeschäfte am Automaten kosten immer häufiger Geld.

  • Die Direktbank ING hat kürzlich erstmals Gebühren für ihr Girokonto erhoben. Die Zahl kostenfreier Konten wird immer kleiner.
  • Unser Autor hat bei elf Banken in der Region Köln-Bonn nachgefragt, wie sie es mit den Gebühren halten.
  • Nur bei einer Bank gibt es ein Girokonto, das ohne Auflagen kostenfrei ist.

Köln – Zuletzt war es eine Bank, die mit kostenlosen Dienstleistungen groß geworden ist – Europas größte Direktbank ING bricht mit einer Tradition: Das kostenlose Girokonto ohne Vorbedingungen wird abgeschafft. 4,90 Euro pro Monat verlangt das Institut ab Mai dieses Jahres von Kunden, die ein ING-Girokonto nicht regelmäßig, sondern nur zum Geldparken nutzen. Erforderlich ist künftig ein monatlicher Geldeingang von mindestens 700 Euro. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat bei einer Auswahl der Banken im Rheinland nachgefragt, wie sie es mit den Gebühren für ihre privaten Kunden halten. Eine gute Nachricht: Konten für Schüler und Studenten sind noch immer fast überall gratis. Erwachsene müssen zahlen, und dabei wird es oft kompliziert, weil neben den Kontoführungsgebühren auch Gebühren für Transaktionen, Abhebungen oder Einzahlungen verlangt werden.

Deutsche Bank

Das preiswerteste Angebot heißt AktivKonto und kostet 5,90 Euro im Monat, es ermöglicht Bankgeschäfte online und am Terminal. Das BestKonto mit mehr Leistungen kostet 11,90 Euro.

Sparkasse Köln-Bonn

Das öffentlich-rechtliche Institut bietet ein Direkt-Konto für einen Euro im Monat, 1250 Euro Gehaltseingang vorausgesetzt (sonst fünf Euro). Allerdings werden recht hohe Zusatzgebühren fällig für Buchungen am Terminal (1,75 Euro) oder Ein- und Auszahlungen am Schalter (2,50 Euro). Wer diese reduzieren will, kann das Klassikkonto für 2,95 Euro im Monat abschließen. Alle Buchungsgebühren sind im Konto Extra für 7,95 Euro im Monat enthalten.

Postbank

Kunden, die ihr Konto ausschließlich online nutzen möchten, zahlen 1,90 Euro, das am meisten genutzte Modell Giroplus kostet nun monatlich 4,90 Euro, der Preis war im Oktober um einen Euro angehoben worden. Für Kunden mit einem monatlichen Geldeingang von mehr als 3000 Euro gibt es auch ein kostenloses Konto „Giro extra plus“, darunter kostet es nun 10,90 Euro statt vor Oktober 9,90 Euro. Bargeldabhebungen am Schalter kosten bei der preiswertesten Variante 1,50 Euro, Auszüge ziehen 50 Cent.

Volksbank Oberberg

Das Girokonto mit der günstigsten Grundgebühr kostet bei der Genossenschaftsbank im Bergischen Land 5,50 Euro im Monat. Allerdings sollte man da sauber rechnen, denn Ein- und Auszahlungen am Schalter und am Automaten kosten jedes Mal 36 Cent, ebenso eingehende Überweisungen, Lastschrifteinlösungen und Ähnliches. Für sechs Euro im Monat an Kontoführungsgebühr entfallen diese Kosten.

Targobank

Das Onlinekonto ist kostenlos, sofern es entweder einen Gehaltseingang von 600 Euro gibt oder ein Guthaben von 10 000 Euro bei der Bank liegt, sonst fallen monatlich 3,95 Euro an. Das Plus-Konto ist ab 1000 Euro monatlichem Eingang gratis, sonst werden 5,95 Euro in Rechnung gestellt. Komfortkonto und Premiumkonto sind noch teurer, werden aber bei höheren Guthaben oder Geldeingängen ebenfalls gratis. Für genauere Infos sollte man sich als Kunde mit der Bank in Verbindung setzen.

Sparda-Bank West

Das Institut hat eine Gebührenerhöhung zum 1. April dieses Jahres angekündigt. Das Kontomodell GiroFlex kostet dann sechs Euro statt wie bisher 2,50 Euro im Monat. Alternativ gibt es noch ein kostenloses Online-Konto, vorausgesetzt es gibt einen Gehalts-, Lohn- oder Renteneingang in beliebiger Höhe. Die Krux an dem Modell: Überweisungen oder Änderungen von Daueraufträgen am Automaten kosten fünf Euro. Für die optionale Ausgabe einer Bankcard werden jährlich bei beiden Modellen 20 Euro fällig.

PSD Bank West

Die PSD Bank in der Region ist neben der ING eine weitere Direktbank, die ihre Gebühren erhöht hat. Ein kostenloses Girokonto bietet die Bank nicht an. Die Gebühren fürs laufende Konto betragen nach Angaben der Bank zwischen 1,90 und 8,90 Euro je nach Kontomodell. Ebenfalls erhöht wurden die Gebühren für formlose Überweisungen. Weitere Erhöhungen sind aber laut dem genossenschaftlichen Institut nicht geplant.

VR-Bank Rhein-Sieg

Diese Genossenschaftsbank bietet zwei verschiedene Kontomodelle, die jeweils 4,95 Euro im Monat kosten. Das eine heißt VR-Direkt und richtet sich an Menschen, die eher das Online-Banking nutzen. Entsprechend fallen Schaltergeschäfte (nach fünf Freiposten im Monat) mit 1,20 Euro recht teuer aus, Automatenbenutzung oder Onlineüberweisungen aber sind gratis. Das andere Modell für Filialkunden sieht mit 60 Cent niedrigere Gebühren für Schaltergeschäfte vor, gleichzeitig aber auch Kosten von 30 Cent für Ein- und Auszahlungen am Automaten (fünf Abhebungen sind auch dabei aber frei).

Kreissparkasse Köln

Der Grundpreis für die billigsten Konten beträgt monatlich fünf Euro. Eine Varitante für Filialkunden sieht eine nutzungsabhängige Bepreisung vor, eine andere enthält alle Online-Buchungen gratis. Wer es bequemer haben möchte, bucht das XL-Konto, das alle Buchungen enthält, für zehn Euro, oder das XXL-Konto für 15 Euro mit Zusatzleistungen wie goldener Kreditkarte, Auslandskrankenversicherung und Ähnlichem. Bei den letzten beiden Varianten hat die Kreissparkasse die Gebühren für Neukunden zum 1. Februar und für Bestandskunden zum 1. April sogar gegen den allgemeinen Trend um einen Euro gesenkt.

Volksbank Köln-Bonn

Mit zwei Euro gehört das preiswerteste Girokonto bei der Volksbank zu den günstigsten Angeboten im Markt. Allerdings werden bei dem Individual genannten Konzept für Überweisungen, Eingänge, Ein- oder Auszahlungen Kosten zwischen 15 Cent und 1,50 in Rechnung gestellt. Wer diese Posten und alle Buchungen pauschal abgegolten haben möchte, kann das Konto Komfort für acht Euro im Monat nutzen. Für eine Girocard werden jährlich weiter zwölf Euro fällig, und das bei allen Kontotypen.

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Commerzbank

Die Bank bietet ein kostenloses Girokonto an – ohne Kontoführungsgebühr und ohne Mindestgeldeingang. Enthalten sind je eine Debit- und Kreditkarte für den Kontoinhaber und einen Partner. Kostenlos nur bei privater Nutzung, bei belegloser Kontoführung und Nutzung von Commerzbank- oder Cash-Group-Geldautomaten. Für filialaffine Kunden gibt es noch das Klassikkonto für 4,90 Euro und ein Premiumkonto mit Versicherungspaket für 12,90 Euro im Monat.  

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