Auch wegen FrachtgeschäftDeutsche Post erhöht zum vierten Mal die Prognose

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Die Deutsche Post DHL hat zum vierten Mal in diesem Jahr die Prognose erhöht.

Bonn – Angesichts anhaltender Rekordzahlen hat die Deutsche Post DHL zum vierten Mal in diesem Jahr ihre Prognose erhöht. „Unser Geschäft hat sich auch im dritten Quartal 2021 ausgesprochen positiv entwickelt. Nach neun Monaten haben wir bereits unser Rekord-Gesamtjahresergebnis aus dem Vorjahr übertroffen“, sagte Vorstandschef Frank Appel am Donnerstag.

Der Bonner Logistikkonzern erwartet nun ein Rekordergebnis von mehr als 7,7 Milliarden Euro – das sind 700 Millionen Euro mehr als bislang. Getrieben sei das vor allem durch das internationale Geschäft, so Appel. Das Geschäft der Deutschen Post gliedert sich in fünf Divisionen, von denen mit Ausnahme des Bereichs „Post& Paket Deutschland“ alle einen Schwerpunkt im Ausland haben.

Frachtgeschäft mehr als verdoppelt

Nachdem die Rekordzahlen im vergangenen Jahr vor allem auf die hohen E-Commerce-Wachstumsraten zurückgingen, war es zuletzt das starke Wachstum im DHL- und Frachtgeschäft, was die Zahlen trieb. Bei der Fracht lagen die Umsätze im dritten Quartal sogar mehr als 50 Prozent über denen des Vorjahres. Das Express-Geschäft wuchs um 21,4 Prozent, die Lieferkettenlösungen um 18,5 und E-Commerce-Solutions um 13,2 Prozent.

Bei Post& Paket Deutschland lag das Plus mit 3,6 deutlich niedriger, beim Vorsteuerergebnis gab es sogar einen leichten Rückgang von 6,3 Prozent. Finanzvorständin Melanie Kreis erklärte das Minus damit, dass man die Kapazitäten in den traditionell schwächeren Sommermonaten in Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft nicht reduziert habe. Insgesamt erzielte der Konzern im dritten Quartal einen Umsatz von 20 Milliarden Euro und damit 23,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Weihnachtsgeschäft schwer zu prognostizieren

„Ausgehend von dem erreichten deutlich höheren Ergebnisniveau sind die Vorzeichen für die zukünftige Entwicklung von Deutsche Post DHL Group anhaltend positiv“, so Appel. „Der Welthandel ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Der Online-Handel hält sich auf seinem neuen höheren Niveau.“ 2023 will die Deutsche Post ein Vorsteuerergebnis von mehr als acht Milliarden Euro erzielen.

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Das diesjährige Weihnachtsgeschäft sei derweil „sehr schwer zu prognostizieren“, sagte Vorstandschef Appel. Man sei auf steigende Volumina eingestellt, ob es die allerdings tatsächlich geben werde, müsse sich zeigen. Im vergangenen Jahr war die verschickte Paketmenge im vierten Quartal lockdownbedingt sehr stark gestiegen. Schon im Oktober hatte Post-&Paket-Vorstand Tobias Meyer erklärt, man erwarte zwar ein starkes Weihnachtsgeschäft, „das aber nicht in der außergewöhnlichen Situation stattfindet wie 2020“. 

Mit Blick auf die aktuellen Logistikprobleme warb Post-Chef Frank Appel am Donnerstag in Bonn für mehr Investitionen in Infrastruktur. Ansonsten könnten die USA und Europa an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Es werde sicher noch einige Quartale dauern, bis sich die Situation normalisiere.

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