Köln – Die Zustellung im Test

DHL Die Zustellung verlief im Grunde bei allen drei Paketen problemlos. In Köln und Paris übergab der Fahrer die Pakete direkt an den Empfänger. Für das Paket nach Berlin gibt es allerdings einen Minuspunkt: Unser Testempfänger war den ganzen Tag zu Hause, sah sogar das DHL-Auto vor der Tür – geklingelt hat der Fahrer aber nicht. Stattdessen gab er das Paket direkt im benachbarten Restaurant ab und warf einen Zettel in den Briefkasten, dass das Paket dort hinterlegt sei.

DPD Bei unseren Paketen nach Köln und Paris verlief die Zustellung problemlos: Der Fahrer übergab das Paket direkt an die Empfänger. Bei unserem Test-Paket nach Berlin erhielt der Absender allerdings nach dem ersten Zustellversuch eine E-Mail mit der Bitte, eine alternative Zustelladresse oder gegebenenfalls zusätzliche Hinweise zu nennen: Der Zustellversuch sei fehlgeschlagen, da sich kein Name an der Klingel befinde. Das konnte unser Testempfänger jedoch nicht bestätigen. Noch am gleichen Tag nannte der Absender per Mail eine alternative Adresse. DPD versicherte noch am selben Tag, dass das Paket dorthin zugestellt werden würde – was dann auch am folgenden Tag geschah.

GLS Bei den Paketen nach Köln und Paris gab es auch bei GLS keine Probleme: In Paris übergab es der Fahrer direkt. Der Testempfänger in Köln war beim Zustellversuch nicht zu Hause, der Fahrer gab das Paket beim Nachbarn ab und legte einen entsprechenden Zettel in den Briefkasten. Auch in Berlin gab der Fahrer das Paket offenbar beim Nachbarn ab, einen Zettel fand unser Testempfänger aber nicht im Briefkasten. Als sich der Versender nach etwa zwei Wochen beim Kundenservice nach dem Verbleib des Pakets erkundigte, hieß es: Es sei beim Nachbarn „Schmitz“ abgegeben worden. Da aber niemand mit diesem Namen im Haus wohnt, rief der Versender am nächsten Tag erneut den Kundenservice an. Auf die Bemerkung, dass kein Nachbar mit dem Namen Schmitz im Haus wohne, sagte die Mitarbeiterin, es sei noch ein weiterer Name vermerkt. Auch eine Person mit diesem Namen wohnt nicht im Haus. Der Verbleib des Pakets war bei Redaktionsschluss noch ungeklärt.

Hermes Die beiden Pakete nach Berlin und Paris kamen zwar sehr spät an, die Zustellung an sich war aber, ebenso wie beim Köln-Paket, problemlos: In allen drei Fällen übergab der Fahrer jeweils das Paket direkt an den Empfänger.

Wer war der Günstigste?

Kosten für die Zustellung aller drei Test-Pakete 1. DHL 19,40 Euro (mit Abholung), 16,40 Euro (ohne Abholung) 2. Hermes 24,70 Euro (Abholung, das Paket nach Paris musste selbst zum Paketshop gebracht werden; 18,50 Euro (Ohne Abholung) 3. GLS 27,60 Euro (mit Abholung), 23,60 Euro (ohne Abholung) 4. DPD 32,20 Euro (mit Abholung), 24,90 Euro (ohne Abholung)

Kosten für die Test-Pakete einzeln Innerhalb Deutschlands (ohne Abholung) 1. Hermes 3,80 Euro 2. DHL 3,90 Euro 3. GLS 4,10 Euro 4. DPD 4,30 Euro

Innerhalb Deutschlands (mit Abholung) 1. DHL: 6 Euro 2. Hermes: 6,90 Euro 3. DPD: 7 Euro 4. GLS: 8,10 Euro

Nach Paris 1. DHL 11,60 Euro (mit Abholung), 8,60 Euro (ohne Abholung) 2. Hermes Bei Paketen ins Ausland keine Abholung möglich, 10,90 Euro (ohne Abholung) 3. DPD 18,20 Euro (mit Abholung), 15,49 Euro (ohne Abholung) 4. GLS 19,40 Euro (mit Abholung), 15,40 Euro (ohne Abholung)

Wer war der Schnellste?

Die Abholung aller Pakete wurde am Donnerstag, 14. November, zwischen 16.30 Uhr und 17.30 Uhr beauftragt. Die Pakete wurden am darauffolgenden Tag von allen Paketdiensten abgeholt.

1. DHL Die Pakete von DHL innerhalb Deutschlands erreichten als erste die Testempfänger. Sie wurden am Freitag (15.11.) abgeholt und am nächsten Tag, Samstag, zugestellt. Das Paket nach Paris kam wie bei DPD und GLS nach drei Werktagen an (Mittwoch 20.11.). Versanddauer für alle drei Pakete: Vier Werktage*

2. DPD und GLS teilen sich den zweiten Platz. Beide Pakete nach Köln wurden am Werktag nach Abholung zugestellt – also: Freitag abgeholt, Montag gebracht. Auch der erste Zustellversuch in Berlin erfolgte von beiden Diensten am Montag – die tatsächliche Zustellung verzögerte sich allerdings beziehungsweise konnte bis Redaktionsschluss nicht erfolgen (siehe Kasten rechts „Zustellung“). Das Paket nach Paris brauchte bei beiden Diensten wie bei DHL drei Werktage. Versanddauer für alle drei Pakete: Fünf Werktage

3. Hermes In Köln kam das Paket von Hermes nach zwei Werktagen, also am Dienstag, an – und erreichte den Testempfänger damit als letztes Paket. In Berlin wurde es erst am darauffolgenden Freitag, also eine Woche nach Abholung, zugestellt. Und auch in Paris war das Hermes-Paket das letzte, das unseren Testempfänger erreichte – knapp zwei Wochen nach Abholung. Es wurde freitags (15.11.) abgeholt und erst am übernächsten Donnerstag (28.11.) zugestellt. Versanddauer für alle drei Pakete: 16 Werktage

*Da zwei Pakete direkt von Freitag auf Samstag zugestellt wurden, haben wir die Versanddauer je nur mit einem halben Werktag berechnet.

Der Abholservice im Test

DHL Kosten 3 Euro Aufpreis, bei Eingrenzung auf ein Zeitfenster (8 bis 13 Uhr oder 12 bis 17 Uhr) 6 Euro. Ab vier Paketen kostenlos. Service Die Abholung muss online beauftragt werden. Dafür muss man sich auf der DHL-Seite anmelden, die Zustellung online per Kreditkarte, Paypal oder Lastschrift bezahlen, die Versandmarken ausdrucken und auf die Pakete kleben. Alternativ kann man auch eine Paketmarke aus einer DHL-Filiale verwenden. Die Abholung kann immer bis 22 Uhr noch für den folgenden Werktag (von 8 bis 17 Uhr) beauftragt werden – was in unserem Fall problemlos funktioniert hat. DPD Kosten Die zusätzlichen Kosten richten sich nach Gewicht und Größe des Pakets. In unserem Fall hat die Abholung pro Paket etwa 2,70 Euro mehr, insgesamt für alle drei Pakete etwa acht Euro gekostet. Service Die Abholung muss online beauftragt werden. Dafür muss man sich auf der DPD-Homepage registrieren, die Zustellung per Kreditkarte oder Paypal bezahlen und die Versandmarken ausdrucken. In unserem Fall wurde die Abholung sehr vage angekündigt: Nachdem wir sie Donnerstagnachmittag beauftragt hatten, sollten die Pakete innerhalb Deutschlands entweder am kommenden Werktag (Freitag) oder dem darauffolgenden Montag, das Paket nach Frankreich am Montag oder am Dienstag abgeholt werden. Letztendlich lief dann aber alles problemlos: Der Fahrer kam am nächsten Vormittag (Freitag) und holte alle drei Pakete ab.

GLS Kosten Die Abholung kostet einmalig vier Euro, unabhängig von der Anzahl der Pakete. Service Auch bei GLS muss man sich online registrieren, die Zustellung per Paypal oder Kreditkarte bezahlen und die Versandmarken ausdrucken. Wird GLS online bis 24 Uhr beauftragt, kommt der Fahrer noch am nächsten Werktag – was ebenfalls in unserem Fall funktioniert hat: Der Fahrer kam am frühen Freitagnachmittag.

Hermes Kosten Generell gilt: Je größer das Paket, desto teurer die Abholung. Diese kostet in der Regel zwischen 2 und 6 Euro. Da Hermes die Abholung erst ab einer bestimmten Paketgröße anbietet und diese dann auch berechnet, war sie in unserem Test vergleichsweise teuer. Service Der einzige Dienst im Test, bei dem die Abholung allein telefonisch funktioniert. Man gibt Absender- und Empfänger-Adressen durch, der Fahrer bringt dann die Versandmarken mit, bezahlen kann man in bar. Allerdings sollte man das Geld passend haben, es kann sein, dass der Fahrer kein Wechselgeld hat. Auch hier kann die Abholung für den Folgetag beauftragt werden – was in unserem Fall ebenfalls funktionierte. Pakete außerhalb Deutschlands können nicht abgeholt werden. Wir mussten das Paket nach Paris selbst zu einem Hermes-Paketshop bringen.

Pakete und Päckchen

Größe und Gewicht Die Versandpreise richten sich nach Größe und Gewicht der Sendung. Aber auch da gibt es große Unterschiede: Um noch als günstiges Päckchen – und nicht als Paket – zu gelten, darf dieses beispielsweise bei DHL maximal zwei Kilogramm wiegen und 60 mal 30 mal 15 Zentimeter groß sein. Bei Hermes hingegen kann es 25 Kilogramm wiegen, die längste und kürzeste Seite dürfen addiert aber nicht mehr als 37 Zentimeter ergeben. Weiterer Unterschied: Das Hermes-Päckchen ist bis zu einem Wert von 50 Euro versichert, bei DHL ist der Inhalt unversichert. Vergleichbar ist das ebenfalls versicherte XS-Pack von GLS. Hierbei dürfen längste und kürzeste Seite 35 Zentimeter nicht überschreiten. Die Kosten für das Porto liegen bei den drei Anbietern zwischen 4 Euro und 4,10 Euro. Pakete dagegen werden – je nach Versanddienst – nach Gewicht oder Größe abgerechnet und sind gegen Verlust und Beschädigung versichert. So lassen sich sogar sperrige oder schwere Gegenstände bis 31,5 Kilogramm versenden. Das günstigste Porto für ein kleines Paket gibt es bei DPD für 4,30 Euro. Zusätzlich bieten Anbieter die Möglichkeit, Sendungen im Internet auf ihrer Reise zu verfolgen.

Online-Frankierung Sparen lässt sich bei Hermes und DHL mit der Online-Frankierung: Damit ist der Paketschein bis zu einem Euro günstiger als in der Filiale. Dafür muss sich der Kunde auf der Internetseite des Anbieters anmelden, alle Daten eintragen und den Paketschein ausdrucken. Auch die anderen Dienste bieten die Möglichkeit, Pakete online zu frankieren – günstiger ist das dort aber nicht. (mit dpa)