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ErnährungssicherheitAgrarminister Özdemir will Öko-Flächen für Futteranbau freigeben

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Özdemir Landwirte

Argrarminister Cem Özdemir will den Landwirten für den Futteranbau mehr Flächen ermöglichen.

Berlin – Agrarminister Cem Özdemir will wegen der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs den Landwirten den Futteranbau auf zusätzlichen Flächen ermöglichen. „Ich will die ökologischen Vorrangflächen für die Futternutzung freigeben und hoffe, dass der Bundesrat das am 8. April unterstützt“, sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).

Das solle auch dazu beitragen, die Preissteigerungen auszugleichen.Mit den Auswirkungen des Kriegs befasst sich am Donnerstag auch die Konferenz der Agrarminister von Bund und Ländern. Es besteht die Sorge, dass die weltweite Ernährungssicherheit nicht gewährleistet ist.

„Nutzung der ökologischen Vorrangflächen kann Menschenleben retten"

Vor allem die Nutzung von Brachflächen für die Landwirtschaft wird ein wichtiges Thema sein. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hatte Özdemir die Blockade dringend benötigter zusätzlicher Anbauflächen vorgeworfen.

In Deutschland gebe es rund 170 000 Hektar, die derzeit als ökologische Vorrangflächen brach lägen: „Diese vorübergehend zu nutzen, kann Menschenleben retten und ist für die Umwelt verträglich machbar.“

Minister kritisiert Umgang mit Biosprit

Özdemir sprach sich gleichzeitig dafür aus, weniger Getreide für Tierfutter und Biosprit zu verwenden. „Ich finde es nicht vertretbar, dass in Deutschland 60 Prozent des Getreides in Futtertrögen landen, während anderswo Menschen hungern - übrigens auch schon vor dem Krieg“, sagte er.

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Ein Teil der Lösung seien weniger Tiere, weniger Fleischkonsum.Der Minister kritisierte auch den Umgang mit Biosprit: „Es ist nicht nachhaltig, Weizen und Mais in den Tank zu schütten.“ Mit den Flächen, die weltweit dafür verwendet werden, könnte man hungernde Menschen ernähren.

„Global gesehen, müssen wir den Biosprit auf jeden Fall reduzieren.“ Er sei dazu im Gespräch mit Umweltministerin Steffi Lemke und Wirtschaftsminister Robert Habeck. (dpa)