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Eurostat-StatistikIn diesem Land leben die meisten dicken Menschen

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Übergewicht

Symbolbild

Berlin – Plätzchen, Punsch und Weihnachtsgans: Der Dezember ist eine Zeit kalorienreicher Schlemmerei. Dabei sind viele Menschen in Europa ohnehin zu dick. Genau 51,6 Prozent der EU-Bevölkerung sind nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat übergewichtig. 15,9 Prozent gelten sogar als stark fettleibig (adipös). Am anderen Ende der Skala befinden sich Menschen, die etwa wegen Magersicht oder Stoffwechselerkrankungen viel weniger wiegen als sie sollten: Ihr Anteil ist mit 2,3 Prozent allerdings relativ gering.

Zwischen den Extremen befinden sich die Normalgewichtigen, die mit 46,1 Prozent nur noch eine Minderheit stellen. Allerdings sind die Gewichtsprobleme nicht gleichmäßig über den Kontinent verteilt. Laut Eurostat weichen die Angaben für einzelne Mitgliedsländer teils stark von den Durchschnittswerten ab. Wo leben die meisten, wo die wenigsten Dicken?

Mollige Malteser

Die mit großem Abstand dickste Population weist der Zwergstaat Malta auf: 26 Prozent der 430 000 Bewohner der Mittelmeerinsel weisen einen Körpermasseindex von mehr als 30 auf und gelten somit als adipös. Besonders hohe Adipositas-Anteile finden sich auch in Lettland (21,3 Prozent), Ungarn (21,2), Estland (20,4), Großbritannien (20,1), Tschechien (19,3), Slowenien (19,2), Kroatien (18,7) und Finnland (18,3). Auch Deutschland liegt mit einem Anteil von 16,9 Prozent über dem EU-Schnitt von 15,9 Prozent.

Ranke Rumänen

Die geringste mit 9,4 Prozent Adipositas-Rate findet sich in Rumänien, gefolgt vom Land der Pasta und Pizza: Italien liegt mit 10,7 Prozent Fettleibigen weit unter den Werten anderer Länder mit besonderen kulinarischen Vorlieben, die freilich ebenfalls unterdurchschnittliche Adipositas-Anteile aufweisen: In Frankreich sind es 15,3 Prozent, in 14,7 und in Belgien bei 14 Prozent. Auch in den Niederlanden (13,3), Schweden (14,0), Zypern (14m5), Bulgarien (14,8) und Dänemark (14,9) leben weniger stark Übergewichtige als in den meisten anderen Ländern.

Bildung macht schlank

Unabhängig von der Nationalität spielt die Bildung eine überragende Rolle für das Körpergewicht. Während nur 11,5 Prozent der Menschen mit hohem Bildungsniveau in der EU stark übergewichtig sind, liegt der Anteil in gering gebildeten Bevölkerungsschichten mit 19,9 Prozent fast doppelt so hoch. Den größten Unterschied stellten die Statistiker in Slowenien fest: 26 Prozent der gering Gebildeten, aber nur 9,2 Prozent der hoch Gebildeten sind dort adipös. In Luxemburg liegt das Verhältnis bei 22,8 zu 8,3, in Frankreich bei 20,9 zu 8,8. Auch in Deutschland spielt die Bildung eine Rolle für die Gewichtsverteilung, wenn auch in etwas geringerem Umfang: Bei uns sind 21,4 Prozent der schlecht gebildeten Menschen fettleibig und 13,1 Prozent der gut gebildeten.

Alter macht dick

Zweiter Grenzen überschreitender Einflussfaktor ist das Lebensalter. Sind EU-weit von den 18 bis 24-Jährigen nur 5,7 Prozent adipös, so steigt der Anteil in den älteren Jahrgängen kontinuierlich an: Unter den 25- bis 34-Jährigen sind es 9,9 Prozent, von den 35- bis 44-Jährigen bereits 14,2 Prozent. Nach weiterem Anstieg weisen die 65- bis 74-Jährigen mit 22,1 Prozent den größten Anteil extrem Dicker auf. Erst in höherem Alter dreht sich dieser Trend: In der Generation 75 plus haben nur noch 17,3 Prozent ein deutlich zu hohes Körpergewicht.