Wechsel bei FordWas der Abgang von Jim Hackett für das Kölner Werk bedeutet

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Jim Farley

Übernimmt den Konzern im Oktober: Jim Farley.

  • Der Ford-Chef Jim Hackett verlässt überraschend den Automobilbauer.
  • Der Nachfolger ist bereits gefunden, die Stelle übernimmt: Jim Farley.
  • Der deutsche Automobilbranchen-Experte Stefan Bratzel sieht daran Chancen für deutsche Standorte.

Köln – Der kriselnde US-Autoriese Ford stellt seine Konzernspitze bereits zum zweiten Mal in gut drei Jahren neu auf. Das Unternehmen teilte am Dienstag mit, dass der erst seit Mai 2017 amtierende Vorstandschef Jim Hackett zurücktritt. Zum Nachfolger wurde mit Wirkung zum 1. Oktober Top-Manager Jim Farley befördert, der sich derzeit im Vorstand um das Tagesgeschäft kümmert.

Jim Farley kennt sich in Europa aus

Auto-Experte Stefan Bratzel sieht darin eine Chance für die deutschen Standorte in Köln und Saarlouis. „Jim Farley war jahrelang für Europa zuständig und hat daher mehr Verständnis für den deutschen Automarkt“, sagte der Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Allerdings dürfte sich seiner Einschätzung nach am Sparkurs für das Ford-Werk in Köln wenig ändern.

Farley war einer der Ford-Manager, die auf mehr Sparsamkeit in den europäischen Werken gedrängt hatten. „Es ist eher davon auszugehen, dass Farley die Sparbemühungen für Köln noch einmal verstärken wird, um sich an der Spitze von Ford zu etablieren und sich von seinem in dieser Hinsicht erfolglosen Vorgänger abzusetzen“, sagte Bratzel im Interview.

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Jim Farley galt in den vergangenen Jahren bereits als Thronfolger Hacketts, der 65 Jahre alt ist. Farley steht bei Ford intern für den bereits vor Jahren angestoßenen Sparkurs für die europäischen Märkte. Er wurde 1962 in Argentinien als Sohn eines Bankers geboren und studierte später in Los Angeles.

Der Personalwechsel zeigt, wie schwer Ford sich weiter mit dem Wandel der Autoindustrie vom klassischen Blechbiegen zu Zukunftstechnologien wie autonomem Fahren und Elektromobilität tut. Der Konzern steckt in einem tiefgreifenden Umbau, Hackett war eigentlich als großer Modernisierer angetreten. Auch sein Vorgänger Mark Fields hatte den Spitzenposten nach nur rund drei Jahren schon wieder geräumt. (mit dpa)

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