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Gaffel und ReissdorfSo lief der Streik bei den Kölsch-Brauereien

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Mitarbeiter der beiden Kölsch-Brauereien Gaffel und Reissdorf halten bei einem Warnstreik vor der Gaffelbrauerei in Köln-Porz Schilder. Zu dem Ausstand hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen.

Rund 60 Mitarbeiter haben am Freitag die Arbeit niedergelegt und für mehr Lohn gestreikt.

Bei Gaffel und Reissdorf haben am Freitag rund 60 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Am Mittwoch soll weiter verhandelt werden.

Bei den Kölner Brauereien Gaffel und Reissdorf haben am Freitagvormittag rund 60 Mitarbeitende für einige Stunden die Arbeit niedergelegt. Sie zogen mit Warnwesten und Trillerpfeifen am Zaun der Gaffel-Brauerei in Köln-Porz entlang, auch die streikenden Reissdorf-Mitarbeiter waren zu Gaffel gekommen. 

Marc Kissinger, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Köln, zeigte sich zufrieden mit der Beteiligung am Warnstreik: „Wir gehen gestärkt in die Tarifverhandlung am Mittwoch. Das war eine überwältigende Beteiligung, mit der wir so nicht gerechnet hatten. Für viele war es das erste Mal, dass sie überhaupt gestreikt haben“, sagte Kissinger dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. 

Gaffel: Kölsch wird nicht knapp

Bei Gaffel in Köln-Porz arbeiten laut NGG rund 130 Menschen und bei Reissdorf in Köln-Rodenkirchen rund 90. Auf die Frage, ob 60 Warnstreikende im Verhältnis zu insgesamt 210 Beschäftigten denn ausreichten, um die Produktion lahmzulegen, sagte Gewerkschafter Kissinger, bei der Gesamtzahl seien auch Tätigkeiten im Vertrieb und in der Verwaltung inkludiert. 80 bis 90 Prozent der Produktionsbeschäftigten seien vor der Tür gewesen.

Gaffel-Marketingchef Thomas Deloy weist diese Zahl auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zurück: „90 Prozent unserer Belegschaft hat gearbeitet. Auch das Kölsch wird nicht knapp, wir haben alle Kunden beliefert.“

Die NGG fordert ein Lohn-Plus von 6,6 Prozent in diesem Jahr, bei Vollzeitkräften soll der Entgeltzuwachs mindestens 280 Euro im Monat betragen. Die Arbeitgeber bieten deutlich weniger: 2,2 Prozent in diesem, zwei Prozent im kommenden Jahr. Am Mittwoch, 28. Mai, treffen sich Gewerkschaft und Arbeitgeber zur dritten Verhandlungsrunde. Auch in den kommenden Tagen und Wochen soll es laut NGG in etlichen Brauereien in NRW zu Warnstreiks kommen. (mit dpa)