ImmobilienpreiseDer Kölner Speckgürtel wird teurer

Immobilienpreise in der Region (Einfamilienhäuser)
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Köln – Ein Zustrom an Menschen, knappes Angebot an Immobilien, billiges Geld und kaum Anlage-Alternativen – der Immobilienmarkt in Köln floriert. Das stellt auch der nach eigenen Angaben größte Makler der Region fest. Die KSK-Immobilien GmbH, eine Tochter der Kreissparkasse Köln, sieht sich in den gefragten Lagen eher mit dem Problem konfrontiert, gute Objekte zu bekommen als Kunden dafür zu finden.
Die günstige Großwetterlage für den Immobiliensektor sorgt für bisher unbekannte Phänomene in der Stadt. „Da werden für die absoluten Spitzenobjekte 10.000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen – und auch bezahlt“, sagte Guido Stracke, Chef von KSK-Immobilien. Dies betreffe nur vier bis fünf der rund 10.000 Objekte, die pro Jahr in Köln den Besitzer wechseln. Doch das Geld sei da: „Die Leute zahlen immer mehr cash, und je teurer das Objekt ist, desto mehr Eigenkapital kommt meist zum Einsatz.“
Der Preisauftrieb zeigt sich jedoch nicht im gesamten Stadtgebiet oder gar der ganzen Region. Die Schlussfolgerungen, die KSK-Immobilien aus den rund 1500 im Jahr 2012 getätigten Verkäufen und vielen gesammelten Marktdaten ableitet, sind vielschichtig. Eine wichtige: Noch immer sinken die Preise, je weiter sich der Käufer von Köln entfernt. Doch der Speckgürtel holt vor allem da deutlich auf, wo gute Verkehrsanbindungen an die Stadt bestehen. So profitierten etwa Alfter, Hürth, Frechen oder Niederkassel vom Nachfrage-Boom in Köln und Bonn. Das gelte auch für andere Teile des Rhein-Sieg-Kreises.
Dagegen werden weiter entfernte Regionen mit schlechter Anbindung abgehängt. Das belegt die Bautätigkeit: Im Oberbergischen etwa stockt die Nachfrage nach Baugenehmigungen. Die Hausbestände wachsen nicht, doch ob der rückläufigen Bevölkerungszahlen sinken die Preise vielerorts.
So wie bei den Kaufpreisen im begünstigten Umland zeige sich auch bei den Mieten eine Tendenz: Im mittleren Wohnungs-Segment stiegen diese stark an, sagte Guido Stracke, vor allem in den Städten. Die Eigner schlügen da zu, wo die Haushalts-Budgets für die Miete noch Spielraum ließen. Das könnte auch am großen Zustrom an Investoren liegen, die Renditen erzielen wollen. Mittlerweile ist die Hälfte aller Käufer nicht an Eigennutzung, sondern an Vermietung einer Immobilie interessiert.