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So geht'sInitiativbewerbungen sind erfolgreicher als Sie denken

Lesezeit 3 Minuten

Die Jobsuche ist oft langwierig und ermüdend: Statt nur auf die richtige Stellenanzeige zu warten, sollten Bewerber jedoch auch eine Initiativbewerbung in Betracht ziehen.

Viele Bewerber glauben, dass Initiativbewerbungen nicht erfolgreich sind. Aber das stimmt nicht: 58 Prozent der Personaler sehen solche Bewerbungen als exklusiven Zugang zu Stellen, die nicht ausgeschrieben wurden. Zu diesem Ergebnis kommt der Umfrage-Report 2014/2015 der Jobbörse Jobware. Bei Personalverantwortlichen findet demnach jede Initiativbewerbung Beachtung – und sie schätzen die Erfolgschancen mehrheitlich als gut ein.

Kein Wunder, denn schließlich macht es einen Unterschied, ob nur eine oder 30 Bewerbungsmappen auf dem Stapel liegen. Aber wie gehen Beweber am besten vor, damit es mit dem Wunschjob klappt?

Schritt 1: Eigene Kompetenzen checken

Viele wissen überhaupt nicht, was ihre Fähigkeiten sind. Bewerber sollten sich die Frage stellen: Welche Probleme gibt es auf dem Markt, die ich lösen kann? Können Sie gut Texte formulieren? Zusammenhänge erkennen? Das herauszufinden, ist oft gar nicht so leicht. Gut ist, sich von Freunden und der Familie beraten zu lassen, statt nur im eigenen Saft zu kochen, sagt die Karriereberaterin Hanne Bergen.

Schritt 2: Den Jobmarkt unter die Lupe nehmen

Als nächstes kommt dann der Schritt: Welche Branche kann die eigenen Fähigkeiten gebrauchen? Und welcher Betrieb? Bin ich in einem Startup besser aufgehoben oder im Mittelstand? „Viele Bewerber machen den Fehler, dass sie nur von sich und ihren Wünschen ausgehen“, erklärt Bergen. Besser sei, mit der Brille des Personalers zu schauen: Welche Probleme kann der Bewerber für den Arbeitgeber lösen?

Ein weiterer häufiger Fehler: Viele informieren sich vorab nur grob über das Unternehmen und schicken dann eine pauschale – und damit meist erfolglose – Bewerbung ab. Stattdessen sollte man genau überlegen, in welches Fachgebiet man mit seinen Erfahrungen passt, und sich dann möglichst auf eine Position bewerben.

Schritt 3: Ansprechpartner im Unternehmen suchen

Eine Initiativbewerbung sollten Jobsuchende nie unangekündigt an den Wunsch-Betrieb schicken. So ein Vorgehen führt selten zum Erfolg, sagt der Job-Coach Dieter Schmich. Besser erkundigt man sich bei der Personalabteilung, ob eine Initiativbewerbung derzeit sinnvoll und erwünscht ist. Bekommen Jobsuchende eine positive Antwort, können sie sich im Anschreiben auf das Gespräch beziehen.

Außerdem finden sie so den richtigen Adressaten für ihre Bewerbung heraus, erläutert der Coach. Denn wer sein Anschreiben mit „meine sehr geehrten Damen und Herren“ beginnt, klingt altmodisch. Ein solcher Einstieg zeigt außerdem: Der Bewerber hat sich bei der Unternehmensrecherche nicht viel Mühe gegeben.

Erhalten Jobsuchende bereits am Telefon die Aussage, dass eine Bewerbung derzeit keinen Sinn macht, müssen sie noch nicht aufgeben. Schmich rät, nachzuhaken, ab wann eine erneute Anfrage sinnvoll ist.

Schritt 4: Konkreten Stellenwunsch formulieren

Eine Initiativbewerbung, bei der kein Stellenwunsch genannt wird, ist aber nicht unbedingt falsch. Der Bewerber sollte in diesem Fall dem Unternehmen klar machen, warum er gerade dort arbeiten möchte und seine bevorzugten Tätigkeitsfelder umreißen. Dabei kann man folgende Fragen aufgreifen: Welche Probleme hat die Firma? Und mit welchen Fähigkeiten kann man selbst bei der Lösung dieser Probleme helfen?

Eine erfolgreiche Initiativbewerbung muss auffallen, und zwar möglichst positiv. Neben einer Beschreibung der eigenen Fähigkeiten und Stärken wirkt es auch sympathisch, ein oder zwei kleinere Schwächen zu nennen.

Schritt 5: Nachhaken, wenn keine Reaktion kommt

Bleibt die Einladung zu einem Gespräch aus, sollten Jobsuchende auf jeden Fall telefonisch nachhaken. Das Wichtigste ist, zunächst einmal in Kontakt zu kommen. Bis ein Jobangebot folgt, kann es einige Zeit dauern. (dpa/gs)

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