Als erster DiscounterPenny testet 45-Minuten-Lieferservice in Köln

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Die Produkte werden aus den Penny-Filialen vor Ort geliefert.

Köln – Der Lebensmittelhändler Penny testet in Köln in Zusammenarbeit mit dem Start-up Bringoo derzeit als erster deutscher Discounter einen Lieferservice. Wie das Hamburger Start-up und die Rewe-Group als Penny-Mutterunternehmen am Dienstag bestätigten, findet derzeit ein entsprechendes Pilotprojekt statt, das neben Köln auch Hamburg und Berlin umfasst. Zuerst hatte die Lebensmittelzeitung berichtet.

Die Kundinnen und Kunden können dabei sowohl über die Penny-App und -Website als auch über die Bringoo-App bestellen. Dort wählen sie teilnehmende Märkte an, aus denen sie dann innerhalb von 45 Minuten oder zu einem späteren Wunschtermin beliefert werden. Dabei fällt eine Liefergebühr von 2,90 Euro an. Es gilt eine Gewichtsgrenze von 20 Kilogramm pro Bestellung.

Zusammenarbeit mit dem lokalen Handel

„Der Test dient dazu, in der Praxis zu überprüfen, ob es seitens der Kunden eine entsprechende Nachfrage gibt“, teilte eine Sprecherin der Rewe-Group auf Anfrage mit. Beteiligt sei eine einstellige Anzahl an Penny-Märkten, eine Aufschaltung weiterer Standorte sei derzeit nicht geplant.

Bringoo-Geschäftsführer Hasib Khan sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Dienstag, es sei wichtig, den lokalen Handel nicht zu zerstören, sondern zusammenzuarbeiten. Das Start-up unterhält anders als zum Beispiel die Konkurrenz des Schnelllieferdienstes Gorillas keine eigenen Lager, sondern arbeitet ausschließlich mit bestehenden Händlern zusammen. In Köln ist Penny der erste Partner, in den kommenden Wochen werden aber weitere Geschäfte hinzukommen. In anderen Städten arbeitet Bringoo zum Beispiel mit Edeka oder dem Großhändler Metro zusammen.

„Digitales Einkaufszentrum“

Mittelfristig soll sich das Angebot allerdings nicht nur auf den Lebensmittelhandel beschränken: „Bald wollen wir auch Apotheken, Elektronik, Feinkost oder Buchhandlungen anschließen“, sagte Khan. „Wir wollen Geschäften die Möglichkeit geben, sich zu digitalisieren. Unser Ziel ist es, dass die Kunden ihre Kopfschmerztabletten geliefert bekommen, bevor der Kopfschmerz wieder weg ist.“ Man verstehe sich als „digitales Einkaufszentrum“.

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In der aktuellen Pilotphase liefert Bringoo vor allem im linksrheinischen Köln – neue Viertel sollen aber stetig dazukommen. Auch in den Speckgürtel will das Start-up bald expandieren. „Bei uns reichen ein Picker und ein Fahrer, um den Einzelhandel zu digitalisieren“, so Khan weiter. „Picker“ werden die Mitarbeitenden genannt, die in den Geschäften die Ware zusammensuchen. Die Kuriere bringen diese dann zur Kundschaft. Bringoo setzt hier derzeit vor allem noch auf Pkw, da das Liefergebiet vergleichsweise groß ist.

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