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Weltweit größte Gaming-MesseGamescom steuert auf Aussteller-Rekord zu - Motto vorgestellt

4 min
Bei der Gamescom 2024 stehen Gaming-Fans an Hochtischen, auf denen Computerbildschirme stehen. Sie haben Controller in der Hand und spielen Fifa.

2024 lockte die Gamescom rund 335.000 Besucherinnen und Besucher in die Kölner Messehallen. 

Die diesjährige Gamescom soll im August neue Rekorde brechen – dafür könnte auch die Enthüllung eines neuen Ego-Shooter-Spiels sorgen.

Ob Fantasy-Welten, Weltraum-Abenteuer oder Actionspiele: Bei der diesjährigen Computerspiele-Messe Gamescom werden sich nach Einschätzung der Veranstalter so viele Aussteller präsentieren wie noch nie. Aktuell hätten sich elf Prozent mehr Aussteller angemeldet als vor einem Jahr, teilt die Kölnmesse mit. Bis zum Start des Branchentreffs für Computer- und Videospiele am 20. August kommen noch weitere hinzu. Dann wird sich zeigen, ob die aktuellen Anmeldezahlen wirklich für einen Rekord reichen.

Gamescom-Direktor Tim Endres prognostiziert: „Die Gamescom 2025 wird die größte aller Zeiten.“  Wie viele Unternehmen es in knapp fünf Wochen tatsächlich sein werden, könne er noch nicht final sagen. Allerdings hätten Entwickler wie CI Games, Marvelous und Kalypso ihr Comeback verkündet. Das zeige, „dass die Gamescom weiterhin die erste Adresse für alle ist, die Gaming leben und entwickeln wollen“. Auch die Streaming-Dienste Netflix, Disney Plus und Paramount werden in den Kölner Messehallen ausstellen. Ein Blick auf die Ausstellerliste zeigt: Einige der großen Namen wie Sony fehlen noch.

Zudem gebe es ein neues Hallenkonzept, das die Ausstellungsfläche von 230.000 Quadratmeter aus dem vergangenen Jahr noch einmal toppen soll. Wie viel Fläche neu hinzukommt, kann Endres nicht sagen. Nur so viel: „Die Event-Arena zieht in diesem Jahr in die Halle 1 um, die Halle 8 wird vollständig als zusätzliche Entertainment-Area genutzt.“

Kölner Gamescom: „Plattform für Popkultur“

Zuletzt hatte die Gaming-Messe, die gemeinsam von der Kölnmesse und dem Verband der deutschen Games-Branche organisiert wird, 335.000 Besucherinnen und Besuchern sowie 1462 Aussteller aus 62 Ländern nach Köln gelockt. Das ist Rekord unter den Messe-Events in Köln. Erst im Frühjahr hatte die Gamescom ihren Vertrag mit der Kölnmesse bis in die 2030er-Jahre verlängert.

Zu den Highlights in diesem Jahr zählen unter anderem Nintendo mit der neuen Konsole Switch 2, Xbox bringt den mobilen Spiele-PC Handheld mit und EA Sports stellt seine neueste Fußballsimulation FC 26 vor. Auch unabhängig der großen, finanzstarken Entwickler wachse die Messe, sagt Endres: Der für Kreativität und Innovation bekannte Indie-Bereich (Kurzform für Independent Development, was unabhängige Entwicklung bedeutet) belege erstmals eine halbe Halle. 

Diesjähriges Motto enthüllt

Zudem öffne sich die fünftägige Veranstaltung zusehends für neue Zielgruppen und Branchen, außerhalb der gerne als nerdig verschrienen Blase der Zockerinnen und Zocker. Mit den bekannten Streamingdiensten an Bord entwickle sich die Messe „zu einer Plattform für Popkultur im weiteren Sinne“, so Endres. Es geht also nicht nur um Software und Geräte, sondern um Entertainment.

Passend scheint daher das diesjährige Motto: „Games – Perfekte Unterhaltung“, kündigt Felix Falk, Geschäftsführer des Games-Verbands an. Schließlich würden Computer- und Videospiele die Menschen wie kein anderes Medium packen. „Wir tauchen ein in atemberaubende Geschichten, gestalten fantastische Welten und genießen sie gemeinsam mit einer Community rund um den Globus“, erklärt er.

Zwei verkleidete Personen bei der Gamescom.

Gamescom bedeutet auch Cosplay-Contest: Die Besucherinnen und Besucher verkleiden sich als Figuren aus ihren Lieblings-Spielen.

Falk zufolge können Spiele aber auch viel mehr sein. Sie „fördern Gesundheit ebenso wie Demokratie, Wirtschaftswachstum ebenso wie Innovation“, sagt er. Die Deutschen würden das gerne mal vergessen. Alles, was wichtig ist, dürfe nichts mit Spaß zu tun haben. Das Gegenteil sei der Fall. „Weil Games die perfekte Unterhaltung sind, entwickeln sie auch in anderen Bereichen ihre Potenziale.“

Zum Beispiel im Zusammenleben. „Games für drei Generationen“ lautet deshalb einer von zwei Trends der diesjährigen Gamescom. Dass sechs von zehn Deutschen gerne zocken, sei bekannt. „Was die meisten nicht wissen: Das Durchschnittsalter liegt bei fast 40 Jahren“, so Falk. „Bedeutet: Mama mag Mario Party, Opa hat schon Dune gespielt. Im Idealfall spielen sogar alle drei Generationen gemeinsam.“ Die altersübergreifende Faszination für Gaming gibt es im Retro-Bereich der Messe zu sehen. 

Die Gamescom 2025 wird die größte aller Zeiten
Tim Endres, Direktor Gamescom Kölnmesse GmbH

Um sich über diese und viele weitere Entwicklungen der Branche einen Überblick zu verschaffen, haben sich bereits viele politische Gäste angemeldet. Eröffnet wird das weltgrößte Games-Event in diesem Jahr von der Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU), die auch für die Gaming-Branche zuständig ist, sowie Hendrik Wüst (CDU), dem Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens.

 Auf die Besucherinnen und Besucher warten ein Cosplay-Contest und Fortnite-Turnier, musikalische Unterhaltung wie die Metal-Band Sabaton, bekannte Content-Creator aus der Szene, genauso wie eine Eröffnungsshow vor 5000 Live-Gästen. Ein Highlight des Eröffnungsabends: Die Premiere des neuen Ego-Shooter-Spiels „Call of Duty: Black Ops 7“. Gestreamt wird die Veranstaltung in die ganze Welt. 44 Millionen Views erreichte die Show im vergangenen Jahr – für dieses Jahr rechnen Endres und Falk auch hier mit neuen Rekorden.