Tipps von Kölner MaklerinWas Sie Ihrem künftigen Vermieter nicht sagen müssen

Lesezeit 3 Minuten
Wohnung gesucht Serienauftakt

Traumwohnung gefunden – aber wie überzeugt man jetzt den Vermieter?

  • In Zeiten des umkämpften Wohnungsmarkts gibt es wohl kaum etwas Zeit- und Nervenaufreibenderes als die Suche nach einem Zuhause.
  • Damit Sie nicht verzweifeln müssen, beschäftigen wir uns in der ersten Folge unserer neuen Serie „Wohnung gesucht“ damit, wie Sie eine geeignete Bleibe finden.
  • Was Sie vor, während und nach der Besichtigung beachten müssen, verrät die Kölner Maklerin Julia Braschoß.

Köln – Wohnung suchen, finden – einziehen. Was sich einfach anhört, kann schnell kompliziert werden. Worauf es ankommt, sagt Julia Braschoß, stellvertretende Vorsitzende des Immobilienverbandes IVD West.

Vor der Wohnungssuche

Hat man eine Wohnung gefunden, die gefällt, sich aber nicht in der Traumlage, sondern zum Beispiel an einer viel befahrenen Straße befindet, sollte man sie trotzdem anschauen. „Vielleicht liegt die Wohnung nach hinten raus und man bekommt von dem Lärm auf der Straße gar nicht mehr so viel mit“, sagt Braschoß. Wichtig ist es, sich nicht auf ein Viertel einzuschränken.

Was sollte ich vor der Besichtigung beachten?

Ist die Adresse bereits bekannt? Dann ist es von Vorteil, vor der Besichtigung zur Wohnung zu fahren, um die Umgebung zu erkunden. „Wichtig ist das, wenn man neu in der Stadt ist und den Stadtteil nicht kennt“, sagt Braschoß. Nützlich ist ebenfalls, sich mit dem Mietpreis auseinander zu setzen und zu kalkulieren, ob man ihn langfristig bezahlen kann. „Die Miete sollte normalerweise nicht mehr als 30 Prozent des Nettoeinkommens betragen“, sagt Julia Braschoß „Mehr als 50 Prozent sollte man keinesfalls ausgeben“.

Wichtig ist es dabei, Extrakosten, wie Strom, Telefon und Internet oder eine Etagenheizung, bei der man die Heizkosten selbst kalkulieren muss, einzuplanen. Hilfreich ist es, wenn man sich anfangs erstmal auf die sichtbaren Aspekte, die Fakten zu konzentrieren, also Größe der Wohnung, Mietpreis, Lage. Man sollte auf keinen Fall die Kaution überweisen, bevor man sich die Wohnung angesehen hat.

Wie sieht es während der Besichtigung aus?

Mieter sollten primär auf Dinge wie Lichtverhältnisse, Raumaufteilung und das Bauchgefühl achten. „Oft weiß man schon nach den ersten Sekunden, ob man sich vorstellen kann, dort einzuziehen oder nicht“, sagt Braschoß. Fragen, wie sich die Miete seit dem letzten Mietverhältnis erhöht hat, sollte man direkt ansprechen.

Welche Dinge muss ich nicht preisgeben?

„Ich muss dem Vermieter nicht sagen, ob ich rauche oder ob die Kinderplanung für mich eine Rolle spielt“, sagtB raschoß. Auch bei Fragen nach der sexuellen Orientierung oder der Religionszugehörigkeit muss man keine Auskunft geben.

Worauf muss ich beim Mietvertrag achten?

Hat der Kandidat, die Zusage sollte er Dokumente wie eine Bürgschaft der Eltern, Schufa-Auskunft oder den Gehaltsnachweis bereithalten. „Es kann zum Verhängnis werden, sich zu spät um alle Unterlagen zu kümmern“, meint Braschoß „Gerade bei Stadtwohnungen mit vielen Interessenten spielt schnelle Handlungsfähigkeit eine große Rolle“. Es ist nützlich zu schauen, ob der Mietvertrag eine Staffelmiete beinhaltet, also einen vorher vereinbarten stufenweisen Mietanstieg.

Pünktlichkeit und Kleidung ist wichtig

Besonders bei der Wohnungssuche gilt: „Der erste Eindruck zählt“. Hat der Vermieter die Auswahl, wird er sich in der Regel eher für den ordentlich gekleideten und pünktlichen Bewerber entscheiden als für den zu spät erscheinenden Interessenten mit verlotterten Klamotten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Denn ein gepflegtes Äußeres und Pünktlichkeit suggerieren Zuverlässigkeit und lassen den Vermieter darauf schließen, dass auch die Mietzahlungen rechtzeitig auf seinem Konto verbucht werden.

KStA abonnieren