KommentarStromsparen lohnt sich weiter

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Dampf kommt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerkes Niederaußem.

Dampf kommt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerkes Niederaußem

Die Strompreise werden gesenkt, sind aber noch immer 70 Prozent höher als vor drei Jahren. Was hilft ist allein sparen, sagt unser Autor.

Nach immer neuen Horrormeldungen für Verbraucher – steigende Kosten für Strom, Gas, Lebensmittel, Gastronomie et cetera – klingt die Mitteilung der Rhein-Energie vom Freitag wie die langersehnte „gute Nachricht“. Vom Prinzip her ist sie das auch. Der Strompreis im Grundtarif sinkt um zehn Cent auf knapp 45 Cent. Spüren dürften die Verbraucher davon aber wenig.

Denn durch die Preisbremse des Bundes sind ja 80 Prozent der Stromkosten bei 40 Cent gedeckelt, für diese vier Fünftel also greift die Senkung nicht. Lediglich das letzte Fünftel des Verbrauchs wird zum neuen Tarif in Rechnung gestellt. Viele Verbraucher werden diese Entlastung folglich auch kaum im eigenen Portemonnaie zu spüren bekommen. Grundsätzlich muss das oberste Ziel vom Energiekunden aber weiterhin sein, beim Verbrauch zu sparen.

Denn mag die Senkung um rund ein Viertel den Strom auch verbilligen, spürbar nach dem Auslaufen der Preisbremse, so sind die Kosten dennoch enorm. Noch im Frühjahr 2020 kostete eine Kilowattstunde im gleichen Tarif 26,5 Cent, ab Oktober sind es dann 45, also 1,7-mal so viel wie vor drei Jahren.

Das wäre, in Inflation über drei Jahre gesprochen die gigantische Teuerungsrate von 23 Prozent. Es hilft also nur: LED statt Halogenstrahler, neuer Fernseher (und vielleicht auch eine Nummer kleiner) und beim nächsten Kauf von Waschmaschine oder Trockner viel genauer aufs Energielabel achten. Stromsparen lohnt sich mehr denn je.

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