Knapp zwei Millionen Steuerschulden sind fälligKonkursverfahren über Signa-Gründer Benko wird eröffnet

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Eine Flugaufnahme zeigt eine umzäunte Villa mit einem weitläufigen Garten und ein paar Bäumen.

Österreich, Innsbruck: Außenansicht der von Signa-Gründer R. Benko privat genutzten Villa

Das Landgericht Innsbruck eröffnete am Freitag (8. März) ein Insolvenverfahren. René Benko haftet auch mit seinem Privatvermögen.

Der österreichische Investor René Benko ist in Konkurs. Das Landgericht Innsbruck eröffnete am Freitag ein entsprechendes Insolvenzverfahren, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Der Gründer der maroden Immobilien- und Handelsgruppe Signa hatte als Unternehmer selbst Konkurs beantragt und haftet nun mit seinem Privatvermögen.

Die österreichischen Finanzbehörden haben Benko Steuerschulden von knapp zwei Millionen Euro fällig gestellt, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Die Forderungen an den Unternehmer könnten jedoch noch wesentlich höher ausfallen. Zum Beispiel versucht der Staatsfonds Mubadala in Abu Dhabi, 713 Millionen Euro von Benko und von Signa-Gesellschaften einzutreiben.

Signa-Gründer René Benko ist in Konkurs und haftet mit seinem Privatvermögen

Der einstige Milliardär Benko hatte zwar zuletzt keine offiziellen Management-Posten mehr bei Signa, aber Beraterverträge mit einzelnen Teilgesellschaften der Gruppe. Nachdem diese Verträge im Zuge der Krise der Firmengruppe beendet wurden, verfügt Benko aktuell nicht über ausreichendes laufendes Einkommen, um die Forderungen zu begleichen, wie die dpa erfuhr.

Bei einem Konkursverfahren wird das Vermögen des Schuldners auf die Gläubiger aufgeteilt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, im Zuge des Verfahrens einen Sanierungsplan zu erstellen. Dann würden die Gläubiger 20 Prozent der geforderten Summe erhalten. Wenn ein Schuldner nicht direkt ein Sanierungsverfahren anstrebe, sondern wie Benko in einem ersten Schritt Konkurs anmelde, könne das daran liegen, dass der Schuldner nicht über die Mindestquote von 20 Prozent verfüge, sagte Gerhard Weinhofer von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform der dpa.

Zum Portfolio der Signa-Gruppe gehören unter anderem die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, das stillstehende Bauprojekt des Elbtowers in Hamburg und das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe. Signa hatte in der Niedrigzinsphase stark expandiert und ist wegen steigender Zinsen und Baukosten in die Krise gestürzt. (dpa)

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