Kunststoffspezialist IgusKölner Weltmarktführer knackt die eine Milliarde Umsatzgrenze

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Roter Igus-Schriftzug auf dem Gebäude der Firma in Köln-Porz.

Das Gebäude von Igus in Köln-Porz.

Gute Nachrichten am 11.11.: zum Sessions-Auftakt schafft es der Kölner Kunststoffspezialist in die Umsatzmilliarde. Gegründet wurde das Kölner Unternehmen 1964 in einer Garage.

Guten Nachricht für das Kölner Unternehmen Igus. Der Kunststoffspezialist und Weltmarktführer aus Porz hat am 11.11. zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens die Umsatzmilliarde erreicht. Das Ziel hatte sich Igus bereits für 2020 gesetzt. Nun wurde es trotz Corona-Pandemie zwei Jahre später erreicht – zum Beginn der Kölner Session. „Genau an diesem Tag haben wir als Kölner Familienunternehmen die Umsatzmilliarde erreicht“, sagt Igus-Geschäftsführer Frank Blase. Weitere Ziele: Bis 2025 soll die eigene Produktion klimaneutral werden, und bis 2030 möchte Igus eine Millionen aktive Kunden betreuen.

Gegründet wurde das Unternehmen in einer Garage in Köln-Mülheim. 1964 begannen Margret und Günter Blase Sonderteile aus Kunststoff zu fertigen. Damals waren die Vorbehalte gegen Produkte aus Kunststoff noch groß. Aber Günter Blase glaubte an das flexible und belastbare Material. „Mein Vater hatte nur eine Maschine und genau zwei Kunden“, sagte Sohn Frank Blase in einem Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vor einiger Zeit. Den Namen Igus erschuf sein Vater aus „I für Industrie und Gus für Spritzguss“. Das Gründerpaar konnte schließlich immer mehr Kunden überzeugen und legte so den Grundstein für den Unternehmenserfolg.

Kunden weltweit

Heute betreut Igus rund 188.000 Kunden aus über 50 Branchen weltweit und beschäftigt mehr als 4.500 Mitarbeitende an 31 Standorten. Das Kölner Unternehmen ist gleich in zwei Segmenten Weltmarktführer. Das ist selbst in Deutschland, wo es zahlreiche Weltmarktführer gibt, die Ausnahme. Igus fertigt zum einen sogenannte Energieketten. Die kommen überall dort zum Einsatz, wo Kabel Hitze, Frost, Dreck oder hohe Geschwindigkeit aushalten müssen. Die aneinandergereihten Kunststoffglieder schützen das Kabel.

Roboter beispielsweise in der Automobilindustrie funktionieren mit Igus-Ketten und den hauseigenen Spezialkabeln ebenso wie Kräne, Kameras und zahlreiche andere Maschinen aller Art, die mit Energie oder auch Daten versorgt werden müssen. „Sie sind die Nabelschnur der Automation“, so Frank Blase. Bis zu einer Milliarde Mal werden Ketten, die passgenau für die Kunden gefertigt werden, getestet, bevor sie ausgeliefert werden.

Das zweite Feld, auf dem Igus die Weltmarktführerschaft für sich beanspruchen kann, sind Gleitlager aus Kunststoff. Die werden überall dort gebraucht, wo sich etwas dreht, zum Beispiel bei Auto-Lenkstangen oder einer Achterbahn. Im Gegensatz zu Metalllagern sind diese Teile extrem langlebig, preiswert, und sie brauchen keine Schmierung und kaum Wartung. „Wir träumen von einer schmierfreien Welt“, so Blase.

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