LieferengpassFord stoppt Produktion des Focus in Saarlouis

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A Ford Focus

Der Ford Focus wird für ganz Europa in Saarlouis gebaut.

Köln – Erneut herber Dämpfer für die deutschen Ford-Werke. Der Kölner Autobauer muss nur eine Woche nach dem Ende der Betriebsferien das Werk in Saarlouis für fünf Wochen stillegen. Erst am 22. Februar soll die Produktion wieder anlaufen. Grund sind Engpässe bei Halbleiterbauteilen. Der Chip-Hersteller kommt offenbar mit der Lieferung nicht nach.

Aufgrund dessen kann die Produktion des Modells Focus nicht aufrecht erhalten werden. Man habe alles versucht, um Module für die Motorsteuerung oder auch für Abstandshalter zu bekommen, sagte Werkleiter Jürgen Schäfer dem Saarländischen Rundfunk (SR). Doch der Markt sei leer gefegt. Darunter litten derzeit viele Autohersteller.

Autobauer buhlen um Elektrochips

Hintergrund des Mangels ist offenbar die enorme Konkurrenz der Autobauer mit der Unterhaltungsindustrie, die gleiche Komponenten braucht und deren Produkte in der Corona-Pandemie noch stärker nachgefragt sind. Das Ausweichen auf andere Anbieter war deshalb nicht möglich. Die rund 5000 Mitarbeiter werden nun für fünf Wochen in Kurzarbeit geschickt.

Weitere Baustopps erwartet

Betroffen sei nur die Produktion des Modells Focus, das der Standort im Saarland für alle europäischen Märkte produziere, teilte das Unternehmens am Freitag mit. „Derzeit rechnen wir nicht mit weiteren vorübergehenden Produktionsstillständen in anderen europäischen Werken.“ Das gelte auch für das Werk in Köln, in dem der Fiesta gebaut wird, sagte eine Sprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Für den Wiederanlauf der Produktion an der Saar werde man kundenbestellte Fahrzeuge priorisieren, so Ford.

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Nach einem schwierigen Jahr 2020, gestaltet sich auch der Start in 2021 für den Autobauer nicht einfach. In Europa brachen die Verkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen im vergangenen Jahr um knapp 27 Prozent auf 974.982 Stück ein. Der Marktanteil sank um 0,3 Prozentpunkte auf 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Pkw fiel das Minus mit rund 32 Prozent und 645.156 Einheiten noch höher aus. Die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen sank um 13,6 Prozent auf 329.826.

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