Nach Kritik der BundesnetzagenturDeutsche Post zieht Preiserhöhung für Pakete zurück

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Deutsche Post

Symbolbild

Bonn – Gerade einmal einen Monat alt sind die erhöhten Preise für Pakete von Privatkunden der Deutschen Post – da nimmt das Unternehmen sie auch schon wieder zurück. Zum 1. Mai 2020 sollen wieder die Preise von 2019 gelten, „um eine langwierige rechtliche Auseinandersetzung mit der Bundesnetzagentur zu vermeiden und rasch Klarheit für die Kunden“ zu schaffen, wie es bei dem Bonner Konzern heißt.

Zuvor hatte die Bundesnetzagentur ein Verfahren eingeleitet, um die Preiserhöhungen bei der Deutschen Post zu überprüfen. Zum 1. Januar war im Inlandsversand zum Beispiel der Preis für ein zwei Kilo schweres Päckchen von 4,50 Euro auf 4,79 Euro gestiegen; der für ein Zehn-Kilo-Paket um einen Euro auf 10,49 Euro.  „Es gibt deutliche Hinweise, dass die Post einseitig zu Lasten von Privatkunden ungerechtfertigte Erhöhungen der Paketpreise vorgenommen hat“, sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, Ende Januar. Man vermute, dass die neuen Preise über den tatsächlich anfallenden Kosten lägen.

„Deutliche Kostensteigerung“

Die Deutsche Post argumentiert, mit den Preiserhöhungen auf „deutliche Kostensteigerungen im Personal- und Transportbereich und umfangreiche Investitionen“ zu reagieren. Die Bewertung der Bundesnetzagentur, dass die neuen Preise zu deutlich höheren Einnahmen  als angegeben würden, teile man nicht. Die Preise würden angesichts des sonst zu erwarteten Rechtsstreits mit ungewissem Ausgang geändert.

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Perspektivisch werde es irgendwann aber wieder Preiserhöhungen geben müssen, sagte ein Sprecher. Die Post habe in den vergangenen Jahren kaum erhöht und zahle außerdem die besten Löhne der Branche.  „Das können wir nicht alles über  eine Produktivitätssteigerung auffangen.“ Zum 1. Januar waren neben den Paketen auch internationale Sendungen teurer geworden. Das Porto für eine Postkarte stieg von 90 auf 95 Cent, das für einen Standardbrief von 90 Cent auf 1,10 Euro.

Ein Sprecher der Bundesnetzagentur sagte am Mittwoch, das Verfahren gegen die Deutsche Post würde nun eingestellt, da es „gegenstandslos“ geworden sei: „Die Punkte, die wir bemängelt haben, sind behoben.“

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