Erst hat Ford es versäumt, ins eigentlich lukrative Geschäft mit den E-Autos einzusteigen. Nun folgt das zweite Eigentor.
Nach Renault-KooperationFord betreibt Selbstverzwergung


Das Ford-Werk in Köln ist das einzig verbleibende in Deutschland.
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Erst hat Ford es versäumt, ins eigentlich lukrative Geschäft mit den E-Autos einzusteigen. Die Konkurrenz war viel weiter, und man musste sich bei den Elektro-Baukästen des Erzrivalen Volkswagen bedienen. Das kostet Marge und Prestige. Nun folgt das zweite Eigentor. Statt selbst einen elektrischen Kleinwagen zu entwickeln, greift man auf die Großserientechnik des anderen Rivalen aus Frankreich zurück. Kann Ford überhaupt noch eigene Autos entwickeln? Es drängt sich der Verdacht auf, dass die kurze Antwort auf diese Frage schlicht „Nein“ lautet.
Entwicklungskooperationen sind keine Peinlichkeit, sondern manchmal gut bewährte Methoden, um Entwicklungskosten zu sparen und überhaupt erst in bestimmte Märkte einzusteigen. Das hat auch bei Ford ein bisschen Tradition, der erste Van namens Galaxy war baugleich mit dem VW Sharan und seinem Schwesterauto, dem spanischen Seat Alhambra in den Jahren 1995 bis 2005.
Ford droht eine Zukunft wie Opel
In Südamerika boten Ford und VW in den 1980er und 1990er Jahren sogar die ganze Modellpalette unter den beiden Marken VW und Ford an. Das Projekt war umstritten. Die Trennung erfolgte im Frieden und nur, weil man nach eigenen Angaben andere Philosophien verfolgte.
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Der jetzt verkündete Plan, für die eigenen Kleinwagen nicht mehr nur auf das Know-how eines Konkurrenten zu setzen, sondern Renault auch gleich das ganze Auto bauen zu lassen, ist eine andere Dimension. Es ist die Selbstverzwergung eines einstigen Autogiganten – auch auf dem europäischen Kontinent.
Ford in Europa droht jetzt eine Zukunft, wie sie auch Opel ereilt hat. Diese frühere US-Tochter von General Motors ist nur noch eine von Dutzenden Marken im Stellantis-Verbund. Alle Modelle von Opel gibt es wenig verändert auch als Peugeot, Citroën oder anderen Konzerntöchtern. Für das Kölner Ford-Werk jedenfalls bringt die Renault-Entscheidung einen weiteren schwarzen Tag im Jahr 2025 mit sich.
