RangfolgeKölner Mieten unterscheiden sich deutlich von denen anderer Millionenstädte

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Mietwohnungen – hier in Hamburg

Köln – Das Preisniveau auf dem Kölner Wohnungsmarkt unterscheidet sich teils deutlich von dem der anderen deutschen Millionenstädte. Das geht aus einer Auswertung des Portals Immowelt hervor.

Ihrzufolge sind die Quadratmetermieten in den Kölner Toplagen bedeutend günstiger als München, Hamburg oder Berlin. Für die Untersuchung hat das Unternehmen die auf der eigenen Internetseite inserierten Angebote verglichen. Die Preise geben dabei den Median der zwischen Mitte 2019 und Mitte 2020 angebotenen Wohnungen wieder, wobei ausschließlich vermehrt nachgefragte Inserate berücksichtigt wurden.

Spitzenreiter Altstadt-Süd

Teuerstes Kölner Stadtviertel ist der Auswertung zufolge die Altstadt-Süd mit 14,10 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Lindenthal und der Neustadt-Nord (je 13,30 Euro). Marienburg, Braunsfeld und die Neustadt-Süd kommen auf 13,20 Euro pro Quadratmeter.

Vor allem die Viertel im Zentrum waren teuer, genau wie Lindenthal mit seiner Lage zwischen Innerem und Äußerem Grüngürtel. „Generell lässt sich in Köln feststellen, dass die Stadtviertel preislich enger zusammenliegen als in den anderen Metropolen“, heißt es bei Immowelt. Die Stadt sei außerdem grundsätzlich günstiger: „Für die Miete einer Wohnung in der Kölner Altstadt müssen Mieter in Hamburg oder Berlin weiter aus dem Zentrum herausziehen. In München reicht es nicht einmal für den Stadtrand.“

Kölner Mieten deutlich übertroffen

Tatsächlich werden die Kölner Mieten deutlich von denen der Topviertel in München, Hamburg und Berlin übertroffen. Eine Mietwohnung in Münchens teuerstem Viertel Altstadt-Lehel kostet mit 23,20 Euro pro Quadratmeter rund neun Euro mehr als eine in der Altstadt-Süd. Immowelt begründet die hohen Preise dort mit der Kombination aus Naherholung und Zentrumslage rund um den Marienplatz und den Englischen Garten. Von Münchens Top-5-Vierteln kommt allerdings auch ganz generell keines auf einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von unter 21 Euro.

Hamburgs teuerste Adresse, die Hafencity, kommt auf im Schnitt 16,30 Euro pro Quadratmeter. In Berlin Tiergarten sind es im Schnitt 16 Euro, was laut Immowelt wie auch in München mit der Kombination aus zentraler Lage und Grünflächen zusammenhängt.

Gründe für Differenz

Für die Differenz zwischen Köln und den übrigen Großstädten nennt Immowelt eine Reihe möglicher Gründe. So spiele zum Beispiel die Lage der Stadt eine Rolle für die unterschiedliche Preisentwicklung: „Denn im Gegensatz zu den anderen Metropolen befinden sich in unmittelbarer Nähe von Köln zahlreiche weitere Großstädte, die teils deutlich günstigeres Wohnen ermöglichen und für viele Menschen eine Alternative bieten, auch wenn sie städtisch wohnen möchten“, sagt Jan-Carl Mehles, Gruppenleiter für PR und Marktforschung.

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Außerdem seien sowohl die Anzahl der Haushalte als auch die Mietpreise hier zuletzt weniger stark gestiegen als in den anderen Millionenstädten. „Betrachtet man allerdings die Angebotsmieten über die gesamte Stadt, liegt Köln preislich nicht so weit hinter Hamburg, wie es die Differenzen bei den Stadtteilen auf den ersten Blick suggerieren.“

Wichtig zur Einordnung der Zahlen ist außerdem, dass Immowelt speziell auf die vier deutschen Millionenstädte geschaut hat. Andere Städte mit traditionell hohen Mieten, zum Beispiel Frankfurt, sind nicht Teil des Rankings. Außerdem schwanken die Mietpreise üblicherweise je nach Quelle und Auswertung.

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