Wird der Klassiker zum Luxus-Essen?Spargel ist aktuell teuer – so können Sie viel Geld sparen

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Spargel liegt auf einem Acker.

Die Spargelsaison 2024 in NRW wird offiziell am 11. April in Rheda-Wiedenbrück eröffnet.

Die Spargelsaison beginnt, doch im Rheinland wird immer weniger davon angebaut. Ein Überblick zu Preisen, Anbauflächen und Spar-Tipps.

Wenn die Spargelsaison beginnt, können es viele Deutsche gar nicht erwarten. Das besondere Verhältnis der Deutschen zum Spargel wird von vielen Menschen in anderen Ländern belächelt, bei denen die weißen oder grünen Stangen bei weitem nicht so eine Aufmerksamkeit genießen wie hierzulande.

Bei einigen Händlern gibt es zu vergleichsweise hohen Preisen bereits seit Ende März regionalen Spargel. Verbraucher in Berlin und Brandenburg kauften laut dem landwirtschaftlichen Fachportal Agraronline für 19,90 Euro je Kilogramm den ersten Spargel aus Beelitz bei Rewe. Die großen Supermarktketten bieten aber aktuell vor allem Ware aus Griechenland und Peru an. Auch spanischer Spargel ist dabei. Verbraucher zahlen zum Beispiel bei Aldi-Süd vorige Woche 5,98 Euro je Kilogramm Spargel aus Peru. Zum gleichen Preis bot Kaufland Spargel aus Griechenland an.

Wer sich etwas geduldet, kann beim Genuss von heimischem Spargel übrigens viel Geld sparen. Gerade zu Saisonbeginn ist der nämlich noch teuer. Das zeigt sich exemplarisch an den Preisen aus vergangenem Jahr: Im April 2023 waren die Preise um 34,6 Prozent höher als im Mai, heißt es vom Statistischen Bundesamt (Destatis). Durchschnittlich kostete der Spargel 2023 laut der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) 8,58 Euro je Kilogramm. Erzeuger rechnen in diesem Jahr mit ähnlichen Preisen. Im Vergleich zum April 2022 kostete Spargel 2023 rund zehn Prozent weniger, damals waren die Erzeugerpreise auf dem höchsten Stand seit 2015.

Spargelanbau ist in Deutschland rückläufig

Der importierte Spargel ist zwar aufgrund der billigeren Produktion im Ausland für Verbraucher günstiger, macht es heimischen Erzeugern aber schwierig, gute Preise zu erzielen und ihre Produktionskosten zu decken. Das bekamen Spargelbauern im vorigen Jahr zu spüren, als die Verbraucher den Sparkurs fuhren und deutsche Erzeuger auf ihrer Ware sitzen blieben.

Während der Spargelsaison kommt ein nicht unerheblicher Teil des hierzulande verzehrten Spargels nicht von heimischen Feldern, sondern aus dem Ausland. 19.300 Tonnen des Stangengemüses wurden vergangenes Jahr nach Deutschland frisch oder gekühlt importiert – gut zwei Prozent weniger als 2022, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Trotz der Beliebtheit geht der Spargelanbau im Rheinland und dem Rest Deutschlands seit Jahren zurück. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 111.900 Tonnen Spargel geerntet – das war knapp das Sechsfache der Spargelimporte. Die Erntemenge blieb damit nach dem starken Rückgang im Jahr 2022 gegenüber den Vorjahren auch 2023 auf vergleichsweise niedrigem Niveau (+1,4 Prozent gegenüber 2022).

Anbaufläche in NRW schrumpft: Spargelbauern betroffen

Die Ursache für den Rückgang der Erntemenge ist die geringere Anbaufläche. Diese nahm im vergangenen Jahr um weitere vier Prozent ab und erreichte einen Tiefstand von 20.100 Hektar. So wenig Spargelanbau wurde hierzulande zuletzt vor zehn Jahren betrieben. Dieser Trend ist auch in Nordrhein-Westfalen zu beobachten. Seit dem Jahr 2018 sinkt die Anbaufläche in NRW kontinuierlich, von damals mehr als 4000 Hektar auf nun noch 3800.

Die Anzahl der Spargelbauern nimmt ab. Bauten vor zwei Jahren 1502 Betriebe in Deutschland Spargel an, so waren es 2023 nur noch 1440 Betriebe. Einige Landwirte stellten den Spargelanbau ein, denn die Preise reichten nicht. 

Offiziell wird die Spargelsaison in NRW am 11. April in Rheda-Wiedenbrück eröffnet. Die Haupternte findet von Mitte April bis Ende Juni statt. Am 24. Juni, dem Johannistag, ist Spargelsilvester.

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