100.000 Euro für FlüchtlingeSparkasse Köln-Bonn will keine Filialen schließen

Lesezeit 3 Minuten
Sparkasse 1235

Zentrale der Sparkasse Köln-Bonn

Köln/Bonn – Trotz der Corona-Pandemie und großem Ärger mit dem Versuch, die Konto-Gebühren zu erhöhen, ist die Sparkasse Köln-Bonn vergleichsweise gut durch das Jahr 2021 gekommen. Ein Überblick über die Themenfelder der Bank.

Filialen

Eine weitere „Anpassung des Filialnetzes ist nicht geplant“ sagte Sparkassen-Chef Ulrich Voigt am Donnerstag im Bilanzpressegespräch. Konkret heißt das: Aktuell stehen keine weiteren Filialschließungen der Sparkasse Köln-Bonn an. Das öffentlich-rechtliche Institut hatte sich im Dezember 2020 von 17 Standorten in Köln und Bonn getrennt. Geschlossen wurden in Köln die Filialen Dom, Kaiser-Wilhelm-Ring, Severinstraße, Ensen-Westhoven, Zündorf, Ostheim, Brück, Junkersdorf, Gartenstadt/Longerich, Weidenpesch und Bilderstöckchen. In Bonn waren die Standorte Bertha-von-Suttner-Platz, Brüser Berg, Friesdorf, Lannesdorf, Röttgen und Holzlar betroffen.

Filialbus

Um Kunden an den betroffenen Standorten dennoch einen Service anbieten zu können, hatte die Bank zwei Filialbusse angeschafft. Diese waren nach der Hochwasserkatastrophe zur Bargeldversorgung im Raum Euskirchen eingesetzt, sind jetzt aber wieder in Köln und Bonn unterwegs. Die Zahl der Geldautomaten soll trotz zweier Sprengüberfälle in 2021 mit 377 konstant bleiben.

Kontogebühren

Im Frühjahr 2021 war die Sparkasse Köln/Bonn mit dem Versuch gescheitert, die Kontogebühren anzuheben. Nach einem BGH-Urteil wurde der Plan aufgegeben, weil eine pauschale Änderung der Geschäftsbedingungen als nicht rechtens angesehen wurde. Danach verkündete die Bank, mit jedem betroffenen Kunden individuelle Vereinbarungen zu treffen. „Das haben wir inzwischen bei 70 Prozent unserer Kunden erreicht“, sagte Bankchef Voigt. Damit sei man weiter als andere Banken.

Verwahrentgelte

Im Dezember hatte die Sparkasse Köln-Bonn bundesweit für Aufsehen gesorgt. Nach einer Neuregelungen bei den Verwahrentgelten hatte die Verbraucherzentrale (VZBV) sie verklagt. Die Verbraucherschützer hatten die Bank wegen mehrerer Gebührenklauseln im Preisverzeichnis abgemahnt, darunter auch eine Klausel über ein Verwahrentgelt bei Girokonten. Das Landgericht Köln wies die Klage ab – allerdings nur, weil die Sparkasse die Klauseln auf die Abmahnung des VZBV hin geändert und sich im Prozess auf diese nicht mehr berufen hat. Das Institut räumte vor Gericht ein, dass die strittigen Klauseln rechtlich problematisch waren und erkannte nach Angaben der Verbraucherschützer die Abmahnkosten des VZBV an. Nach Auffassung des Gerichts bestand deshalb keine Gefahr, dass die strittigen Klauseln erneut verwendet werden. Seitdem setzt die Bank auf individuelle Lösungen mit ihren Kunden. Generell droht Neukunden ab 50.000 Euro Guthaben oder Bestandskunden ab 100.000 Euro ein Strafzins von 0,5 Prozent.

Baukredite

Der Bauboom beschert der Bank einen Zuwachs im Kreditgeschäft. Laut Finanzvorstand Andreas Dartsch wurden 1,9 Milliarden Euro an neuen Immobilienkrediten bewilligt, 140 Millionen mehr als im Vorjahr.

Das könnte Sie auch interessieren:

Gewinn und Bilanz

Der Bilanzgewinn stieg um 1,4 Millionen auf 25,3 Millionen Euro. Sieben Millionen Euro verbuchte die Bank im Plus, weil sie Wertberichtigungen auflösen konnte, weil erwartete Kreditausfälle oder Pleiten nicht wie befürchtet eingetreten sind. 25 Millionen Euro wurden neu an Reserven gebildet, damit kommt die Sparkasse auf eine Eigenkapitalquote von 12,4 Prozent.

Soziales

Die Sparkasse Köln-Bonn spendet 100.000 Euro an lokale Initiativen zur Unterstützung von Flüchtlingen aus der Ukraine.

KStA abonnieren