TarifverhandlungenIG Metall fordert vier Prozent mehr oder Teillohnausgleich

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Düsseldorf – Die Tarifkommission der IG Metall in Nordrhein-Westfalen hat für die im Dezember beginnenden Tarifverhandlungen in der Metall-und Elektroindustrie ein Forderungsvolumen von 4 Prozent beschlossen. Das Geld könne demnach für einen Teilentgeltausgleich bei einer Verkürzung der Arbeitszeiten verwendet werden, teilte die Gewerkschaft am Dienstag mit.
Lage durch Corona äußerst angespannt
Ein denkbares Modell sei eine 4-Tage-Woche mit 32 Stunden. In Betrieben, die trotz der Corona-Pandemie in einer guten wirtschaftlichen Situation seien, könne das Forderungsvolumen zur Stärkung der Einkommen eingesetzt werden. Die Arbeitgeber wiesen die Forderung als „fernab der Realität“ zurück.
Die gesamtwirtschaftliche Lage sei aufgrund der Corona-Pandemie äußerst angespannt, betonte IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler. Deshalb müsse einerseits alles dafür getan werden, Beschäftigung zu sichern. Dort, wo es möglich sei, müsse aber auch über die Stärkung der Kaufkraft ein Beitrag zu Stabilisierung der Konjunktur geleistet werden. „Darum ist unsere Forderung ein Gebot der sozialen und wirtschaftlichen Vernunft“, sagte Giesler.
Kritik gegen die Forderung kommt von der Arbeitgeberseite
Eine auch nur annähernde Umsetzung dieser Forderung werde viele Arbeitsplätze aufs Spiel setzen, warnte der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen, Arndt G. Kirchhoff. Aufträge, Produktion und Umsätze bewegten sich vielerorts seit vielen Monaten im zweistelligen Minusbereich. Das Forderungspaket der Gewerkschaft gefährde die leichte Erholungsphase der letzten Wochen.
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Am 26. November 2020 wird der Vorstand der IG Metall endgültig über die Forderung entscheiden. Erstmals wird über den neuen Tarifvertrag für die etwa 700 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in NRW am 16. Dezember 2020 verhandelt.