Kaum ein Unternehmer polarisiert so sehr wie Elon Musk. Seiner Online-Plattform X tut das nicht gut. Zumindest in Deutschland ziehen sich Unternehmen immer weiter von der Plattform zurück.
Bedenken wegen MuskMehrheit deutscher Firmen zieht sich weiter von X zurück

Menschen gehen in Bukarest an einem Wandgemälde vorbei, das Tech-Milliardär Elon Musk mit einer Hitlergruß-ähnlichen Geste zeigt. Unternehmen in Deutschland ziehen sich zumindest teilweise von Musks Plattform X zurück. (Archivbild)
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Deutsche Unternehmen ziehen sich teilweise von der Plattform X des Tech-Milliardärs Elon Musk zurück. Das ergab eine repräsentative Umfrage unter 602 Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. 58 Prozent der befragten Firmen, die X nutzen, posten dort weniger oder gar nicht mehr.
Nur knapp ein Drittel (32 Prozent) veröffentlicht auf X (ehemals Twitter) so viel wie zuvor, 3 Prozent posten mehr oder begannen erst nach Musks Übernahme. 4 Prozent veröffentlichen grundsätzlich nichts auf X. Insgesamt nutzen noch 27 Prozent der befragten Unternehmen X – im Oktober 2023 waren es 32 Prozent, damals gaben 43 Prozent an, weniger oder keine Inhalte zu posten.
Zwei Drittel halten Musk für gefährlich
Bitkom führt die sinkende Nutzung von X vor allem auf Vorbehalte gegenüber Elon Musk zurück. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) halten ihn für gefährlich. 74 Prozent meinen, dass Personen mit so viel Einfluss auf soziale Medien wie Musk keine politischen Ämter übernehmen sollten. Zwei Drittel (66 Prozent) lehnen politische Ämter für aktive Führungskräfte großer Unternehmen generell ab.
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Die Skepsis gegenüber Musk beeinflusst auch die Investitionsbereitschaft der Firmen auf X. 51 Prozent schalten dort weniger oder keine kostenpflichtigen Anzeigen mehr. Vor zwei Jahren lag dieser Wert bei 26 Prozent. Aktuell werben nur 7 Prozent im gleichen Umfang wie vor Musks Übernahme, 37 Prozent verzichten grundsätzlich auf Werbung. „Viele Unternehmen gehen auf Abstand, wenn jemand massive wirtschaftliche, politische und mediale Macht vereint“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
Trotz Kritik beabsichtigen die meisten Unternehmen nicht, sich komplett von X zu verabschieden. Nur 11 Prozent der Firmen mit einem offiziellen Account planen die Löschung ihres Profils in diesem oder im kommenden Jahr. Weitere 4 Prozent wollen ihr Profil löschen, nennen aber keinen konkreten Zeitrahmen. 43 Prozent erwägen eine Löschung, planen sie aber nicht konkret. 39 Prozent beabsichtigen, ihr Profil auf X beizubehalten. (dpa)