WohnungsmarktMieten in NRW steigen trotz vieler Neubauten

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Wohnbau

46.000 neue Wohnungen müssen in NRW gebaut werden, um den Bedarf zu decken.

Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jahr so viele Wohnungen fertiggestellt worden wie seit 15 Jahren nicht mehr. Insgesamt 48.600 Wohnungen seien im bevölkerungsreichsten Bundesland 2019 fertiggestellt worden, berichtete das landeseigene Förderinstitut NRW-Bank am Montag in seinem Wohnungsmarktbericht 2020. Die rege Bautätigkeit habe dazu geführt, dass der Wohnungsbestand in NRW die Neun-Millionen-Marke überschritten habe.

Jede fünfte Wohnung gefördert

Zurückzuführen ist das laut NRW-Bank vor allem auf den Neubau von Miet- und Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern. Im Geschosswohnungsbau entstand jede fünfte Wohnung mit öffentlichen Fördermitteln.

Die Neubaurate ist dem Bericht zufolge in den wirtschaftlich dynamischen Kreisen im Münsterland und im vorderen Ostwestfalen nach wie vor am höchsten. Aber auch zwischen der Rheinschiene und Aachen werde deutlich mehr gebaut. Beim Geschosswohnungsbau stechen Großstädte wie Bonn, Düsseldorf, Münster, Paderborn und ihr Umland hervor, im Eigenheimsektor auch einige ländliche Gebiete in Süd- und Ostwestfalen.

Trotz der hohen Bautätigkeit steigen die Mieten sowohl im Neubau als auch bei der Wiedervermietung bestehender Wohnungen in Nordrhein-Westfalen weiter. An der Spitze der Mietpreisentwicklung stehen laut NRW-Bank weiterhin die nachgefragten Großstädte. Das mache vor allem Haushalten mit kleinen Einkommen zu schaffen. Das unterste Einkommensdrittel gebe im Durchschnitt ein Drittel bis fast die Hälfte des Monatseinkommens für die Miete aus.

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Kein eindeutiges Bild liefert der Wohnungsmarktbericht darüber, was die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wohnungsmärkte in Nordrhein-Westfalen angeht. Die Wohnungsbaukonjunktur habe Corona bisher nicht trüben können, betonte die NRW-Bank. Doch könnten Pandemiefolgen wie Kurzarbeit und wachsende Arbeitslosigkeit bei Mietern zu einer Überlastung durch Wohnkosten führen, warnte NRW-Bank-Vorstandsmitglied Dietrich Suhlrie. Neubau müsse deshalb vermehrt im günstigen und preisgebundenen Segment entstehen, wird der Bankvorstand zitiert. (dpa)