TrendChrom – Glanzvolle Zeiten

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Illustration: Chromvasen mit Trockenblumen

Dass es der Chrom-Look jetzt (wieder einmal) ins Zuhause geschafft hat, ist vermutlich dem Metallic-Hype in der Mode im vergangenen Jahr zu verdanke

Im Wohn- oder Esszimmer brillieren jetzt kleine Tische, kastige Polstermöbel und glänzende Regale.

Geht es ums Wohnen, stehen uns 2024 glänzende Zeiten bevor: Denn aktuell sind verchromte Einrichtungsgegenstände auch abseits von Badezimmern und Küchen zu sehen. Genau genommen handelt es sich dabei um keinen neuen Trend, sondern eher um einen aufpolierten.

Das Paradebeispiel unter den Chrommöbeln, der Freischwinger-Stuhl des deutsch-amerikanischen Architekten Ludwig Mies van der Rohe, stammt bereits aus den 1920er-Jahren. In den Sechziger- und Siebzigerjahren erlebte er eine Renaissance und stand zusammen mit Glastischen auf glänzenden Beinen in vielen Wohnzimmern.

Dass es der Look jetzt (wieder einmal) ins Zuhause geschafft hat, ist vermutlich dem Metallic-Hype in der Mode im vergangenen Jahr zu verdanken: 2023 setzten Bottega Veneta, Michael Kors, Gucci, Courrèges und andere Labels einvernehmlich auf Silber – ob bei Schuhen, Kleidern, Hosen oder Taschen.

Eine Prise Eleganz und Leichtigkeit

Vom Kleiderschrank aus hat der Trend nun auch das übrige Zuhause erfasst, wo das Material zuverlässig seine Vorteile ausspielt. So sorgen silberfarbene Akzente für eine Prise Eleganz und Leichtigkeit, üben sich aber – anders als Gold oder Kupfer – in nobler Zurückhaltung. Gerade bei Einrichtung mit geradlinigen Möbeln und einer zurückhaltenden Farbpalette, wie es etwa für den Skandi-Stil typisch ist, lassen sich verchromte Details gut integrieren. Aber auch inmitten von Buntem – wie beim aktuell gefragten „Dopamine Decor“ – können einige Silber-Details nichts schaden.

Im Wohn- oder Esszimmer brillieren jetzt kleine Tische, kastige Polstermöbel und glänzende Regale. Für lichte Momente sorgt zum Beispiel die verchromte Variante der pilzförmigen Tischleuchte, die ohnehin gerade wieder oft zu sehen ist. Aber auch mehrere kugelförmige Lampen über dem Esstisch oder eine moderne Bogenleuchte, die sich über das Sofa beugt, bringen Glanz ins Heim.

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Schönes Wochenende!

Daneben feiern tradierte Designerteile von Marken wie Philippi, Alessi oder Leonardo ein Comeback, ebenso wie stilvolle Wasserkessel, Espressokocher, Etageren und Schalen. Auch fast schon futuristisch Anmutendes wie die sogenannte Garderobenkugel von Philippi ist gefragt: Dabei handelt es sich um ein an der Wand montiertes schüsselförmiges Gebilde, das als Sammelstelle für Schlüssel, Portemonnaies oder Mützen dient.

Auch Dekoratives kommt nicht zu kurz beim Chrom-Trend. Verchromte Wohnaccessoires wirken auf den ersten Blick wie künstlerische Skulpturen – etwa Kerzenhalter aus ineinander verschlungenen Strängen oder Vasen, deren amorphe Form im Gegensatz zum eher kühl wirkenden Material steht.

Mit Kleinigkeiten anfangen: Griffe oder Knäufe aus Edelstahl

Damit die Metallicteile gut zur Geltung kommen, bietet es sich jedoch an, nur wenige von ihnen in jedem Raum einzusetzen. Und wer sich nicht sicher ist, ob ihm der Trend auch langfristig zusagt, kann zunächst mit Kleinigkeiten anfangen: Neue Griffe oder Knäufe aus Edelstahl geben Möbeln im Handumdrehen ein neues Gesicht. Auch ausgefallene Garderobenhaken, beispielsweise in Tierform, sind optische Highlights.

Bei Wohnaccessoires aus Metallgeflecht sollten Trendbewusste dagegen eher Vorsicht walten lassen. Aufbewahrungskörbe, Zeitungshalter oder Abfalleimer mit dünnen Streben erinnern schnell mal an die silbernen Einkaufskörbe in Gitter-Optik, wie sie in manchen Supermärkten oder Drogeriemärkten stehen. In den eigenen vier Wänden ist das nicht sehr glanzvoll.


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