RezeptOsterzöpfe – Die Form soll die Sonne symbolisieren

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Illustration: Osterzopf auf weißer Decke, Blumen und Ostereier im Hintergrund

Osterzopf: Das Hefegebäck ist nicht nur dekorativ, sondern auch lecker und sättigend.

Die Tradition, Hefegebäck zu Ostern zu servieren, geht auf das jüdische Pessach zurück, dem Vorläufer des christlichen Osterfests.

Ist die Fastenzeit vorbei, wird ordentlich aufgetischt. Im Mittelpunkt des Osterfests steht bei vielen Familien der Osterzopf beziehungsweise das Osterbrot – egal, ob zum Frühstück oder zum Kaffeetrinken. Das Hefegebäck ist nicht nur dekorativ, sondern auch schmackhaft und sättigend. Die Tradition, Hefegebäck zu Ostern zu servieren, geht auf das jüdische Pessach zurück, dem Vorläufer des christlichen Osterfests.

Jesus traf sich bekanntlich mit den Aposteln zur Zeit des Pessachfestes in Jerusalem, bevor er nach dem gemeinsamen Mahl verraten wurde. Ostern und Pessach liegen zeitlich relativ dicht beieinander. In diesem Jahr fällt das Pessach auf die Woche vom 22. April; der 31. März ist der Ostersonntag.

Das jüdische Fest soll an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten erinnern und wird auch das „Fest der ungesäuerten Brote“ genannt, weil die Israeliten bei ihrer Flucht keine Zeit hatten, Sauerteig für ihre Brote vorzubereiten. An Pessach darf daher kein Sauerteigbrot verzehrt werden. Stattdessen gibt es Matzen, dünne Brotfladen aus Wasser und Weizenmehl – allerdings ohne Backtriebmittel.

Da sind sich alle einig: Der Osterzopf soll süß sein

Sauerteig lässt sich gut durch Hefe als alternatives Backtriebmittel ersetzen. Kulturwissenschaftlern zufolge stammen erste Belege für Osterfladen und ähnliches Hefegebäck aus katholischen Regionen im zwölften Jahrhundert. Die runde Form von Hefezöpfen soll die Sonne symbolisieren, die Flechttechnik erinnert an das Kreuz. In manchen Deutungen soll es auch die Dreifaltigkeit darstellen. Worin sich alle einig sind: Der Osterzopf muss süß sein.

Wer sich ans Selberbacken wagt, steht zunächst vor der Frage: Trockene oder frische Hefe? Der entscheidende Unterschied liegt lediglich in der Haltbarkeit. Trockenhefe lässt sich bis zu einem Jahr lagern. Geschmacklich macht es keinen Unterschied, welche Sorte man verwendet. Und auch die Annahme, Teig mit frischer Hefe gehe besser auf, ist nicht eindeutig belegt. In Backrezepten wird allerdings oftmals frische Hefe für Gebäck mit längerer Gehzeit empfohlen, weil sie eine länger anhaltende Triebkraft als Trockenhefe haben soll.

Das Rezept

Für folgendes Rezept kann man entweder 21 Gramm frische Hefe oder ein Päckchen Trockenhefe verwenden. Die Hefe in 200 Milliliter lauwarmer Milch auflösen und fünf Minuten stehen lassen. Anschließend 500 Gramm Weizenmehl, 75 Gramm Zucker und zwei Eier dazugeben, den Teig fünf Minuten kneten und an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen. 70 Gramm weiche Butter in Flöckchen und eine Prise Salz hinzugeben und den Teig wieder fünf Minuten kneten. Den Teig nochmals 45 bis 60 Minuten gehen lassen.

Den aufgegangenen Hefeteig kurz per Hand durchkneten. Die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben. Den Teig in drei Stücke teilen und diese zu circa 40 Zentimeter langen Strängen rollen. Auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech vorsichtig flechten. Den Zopf etwa 30 Minuten ruhen lassen, mit zwei Esslöffeln Milch bestreichen und mit zwei Esslöffeln Hagelzucker bestreuen. Im Ofen bei 180 Grad 20 bis 30 Minuten backen.

Für ein Osterbrot in Kranzform den Teig zu einem Rechteck ausrollen und dann halbieren. Die langen Seiten der Rechtecke aufrollen und längs leicht einritzen. Die beiden Stränge ineinanderschlingen und einen Kranz formen. Die eingeritzten Seiten sollten oben liegen. Die Kranzmitte lässt sich nach dem Backen dekorativ mit bunten Ostereiern ausfüllen.


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