Auftritt in KölnSimply Red liefert Hitfestival in Lanxess-Arena – mit einer Ausnahme

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Frontmann Mick Hucknall von Simply Red auf der Bühne der Lanxess-Arena.

Mick Hucknall, Frotnmann von Simply Red, begeistert das Publikum.

Nach zwei coronabedingten Ausfällen trat die britische Band Simply Red am Sonntag in Köln auf – und verzauberte das Publikum mit ihren alten, junggebliebenen Hits.

Die Songs von Simply Red sind ein bisschen wie gute alte Freunde. Sie drängen sich nicht auf, sind aber da, wenn man sie braucht. Treue Wegbegleiter seit einer gefühlten Ewigkeit, in guten wie in schlechten Zeiten.

Wie stimmig und zeitlos der Simply-Red-Kosmos ist, erschließt sich erst in der Live-Performance so richtig. Zwei Mal mussten die Briten ihr Konzert in der Lanxess-Arena coronabedingt verschieben, nun stand dem Auftritt nichts mehr im Weg.

Simply Red in Köln: „Wir leben noch!“

„Wir haben überlebt. Wir leben noch“, ruft Sänger Mick Hucknall in die ausverkaufte Halle. Und wie. Er und sein sechsköpfiges Ensemble verwalten das große, seit den 1980-er Jahren angesammelte Hit-Repertoire nicht nur, sondern transportieren es äußerst vital in die Gegenwart.

Bassist Steve Lewinson während des Auftritts in der Lanxess-Arena.

Bassist Steve Lewinson während des Auftritts in der Lanxess-Arena.

Der Sound ist großartig, die Musiker sind es auch. Das Publikum weiß das zu schätzen. Vor allem Saxophonist Ian Kirkham, immerhin seit 1986 an Bord, bekommt immer wieder Sonderapplaus.

Frontsänger Mick Hucknall verzaubert das Publikum

Die wärmende Sonne, um die sich alles dreht, ist natürlich Rotschopf Mick Hucknall. Mit seinen Entertainer-Qualitäten hat er sein Publikum von der ersten Note an im Griff. Außer ein paar Videoleinwänden gibt es kaum Bühnenfirlefanz, die Show heißt Mick Hucknall, dessen unverwechselbare, mal wuchtige, mal zerbrechliche Stimme nichts von ihrer Brillanz verloren hat.

Kenji Suzuki, Kevin Robinson, Mick Hucknall, Ian Kirkham, Roman Roth und Steve Lewinson von Simply Red auf der Bühne.

Außer ein paar Videoleinwänden verzichtete die Band auf eine große Show und ließ ihre Musik für sich sprechen.

Die größten Hits verspricht er und er liefert sie. Mit „Say You Love Me“ und „Brand New“ startet er emotional in den Abend. „Holding Back The Years“, die Ballade, mit der Hucknall seine Kindheit in Manchaster verarbeitet, rührt noch immer. „I'll keep holding on“, singt die Menge: „Ich halte weiter durch.“

Lanxess-Arena: Publikum begeistert von alten Hits

Als er sein Jackett ablegt, kann die große Soulpop-Party beginnen. „Thrill Me“ entfaltet einen derart basslastigen Groove, dass kaum jemand sitzen bleibt. Es folgen „A New Flame“ von 1988 und eine coole Coverversion von Barry Whites „It’s only Love“.

Es ist gleichzeitig die Überleitung in das finale Hitfestival. „Stars“, „Sunrise“, „Something Got Me Started“ oder „Fairground“ sind tanzbare Klassiker vor allem aus den 1990er Jahren. Neues Material gibt es kaum, eine Ausnahme bildet der neue Song „Better With You“, dessen Refrain Hucknall mit seinem Publikum noch einstudieren muss.

Den kurzen Zugabenblock beschließen „Money’s Too Tight“ und „If You Don’t Know Me by Now“. Dann, nach kurzen eineinhalb Stunden, ist der Abend schon wieder vorbei. „Ihr seid super, dankeschön“, sagt Mick Hucknall auf Deutsch. Danke gleichfalls.

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