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Olympiakonzept in NRWNRW plant Olympia Bewerbung mit der Region Rhein und Ruhr

Lesezeit 3 Minuten
NRW will sich mit der Region Rhein und Ruhr um Olympia bewerben

NRW will sich mit der Region Rhein und Ruhr um Olympia bewerben

Nordrhein-Westfalen plant eine Olympia-Bewerbung für Rhein und Ruhr. Schwimmwettkämpfe sollen in Schalke vor 60.000 Zuschauern stattfinden. 

Olympische und Paralympische Spiele in nie dagewesener Größenordnung: Das ist das Pfund, mit dem Nordrhein-Westfalen zunächst die nationale Konkurrenz aus Berlin, München und Hamburg ausstechen will. NRW setzt bei der geplanten Olympia-Bewerbung mit der Region Rhein und Ruhr auf die Massen und hofft auf mehr als zehn Millionen Zuschauer.

„Nordrhein-Westfalen und Rhein und Ruhr sind der richtige Standort für die Spiele“, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Mittwoch, nachdem er mit den Spitzen der beteiligten Städte dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) das Bewerbungskonzept vorgelegt hatte.

Wüst rechnet mit breiter Zustimmung der Bevölkerung

NRW kommt dabei auch dem DOSB-Wunsch nach, eine Bürgerbefragung durchzuführen. „Ich bin mir sicher, dass man so ein Ereignis nicht ohne die Rückendeckung der Bevölkerung veranstalten kann“, sagte Wüst. Er ist von der Zustimmung überzeugt.

 „Es gibt bei uns einen großen Konsens in der Bevölkerung. 73 Prozent an Rhein und Ruhr unterstützen das“, sagte Wüst. Zuletzt waren die Anläufe von München für die Winterspiele 2022 und Hamburg für die Sommerspiele 2024 am Nein der Einwohner gescheitert. 

Im Vergleich zur Konkurrenz um eine Bewerbung, über die der DOSB im kommenden Jahr entscheiden möchte, will NRW als bevölkerungsreichstes Bundesland mit vielen Besuchern und großen Sportstätten punkten. „Wir wollen nie erreichte Zuschauerzahlen. Über zehn Millionen Tickets könnten wir anbieten. Das hat es noch nie gegeben“, sagte Wüst. 

Schwimmen vor 60.000 Zuschauern geplant

Laut Plan sollen die Schwimmwettbewerbe in der Schalker Fußball-Arena in Gelsenkirchen vor 60.000 Zuschauern stattfinden. Mit Rekordkulissen planen die Macher auch jeweils bei den Finalspielen im Handball, Basketball und Volleyball im Düsseldorfer Fußballstadion.

Die Stadien in Dortmund, Köln, Leverkusen und Mönchengladbach (Hockey) sollen ebenso genutzt werden wie die Multifunktionsarenen in Köln und Düsseldorf, wo sonst Eishockey und Handball gespielt wird. Lediglich die Segelwettbewerbe (Warnemünde/Kiel) und Kanu-Slalom (Markkleeberg) müssten in anderen Bundesländern ausgetragen werden. 

Wüst zur Eröffnungsfeier: Der Rhein ist größer als die Seine

Laut Wüst sollen in erster Linie bereits bestehende Sportstätten genutzt werden. Für die Leichtathletik-Wettbewerbe würde allerdings ein „temporäres Stadion“ gebaut, an das das ebenfalls noch zu errichtende Olympische Dorf angegliedert wäre. Als Standort dafür sind Köln oder Essen angedacht. Nach möglichen Olympischen und Paralympischen Spielen soll daraus ein Stadtquartier mit Wohnraum und Gewerbe entstehen. 

Die Landesregierung NRW stellte das Bewerbungskonzept im Deutschen Sport und Olympia Museum in Köln vor

Die Landesregierung NRW stellte das Bewerbungskonzept im Deutschen Sport und Olympia Museum in Köln vor

Ob dort auch die Eröffnungsfeier stattfinden soll, wollte Wüst gut elf bis maximal 19 Jahre vor möglichen Spielen noch nicht sagen. „Wir haben da im Land unheimlich viel im Angebot“, sagte Wüst wies auf die ungewöhnliche Eröffnungsfeier in Paris im vergangenen Jahr auf der Seine hin: „Paris hatte die Seine, der Rhein ist größer.“ 

Die Entscheidung über den deutschen Bewerber soll bis Herbst 2026 getroffen werden. Offen ist noch, ob sich der DOSB für 2036, 2040 oder 2044 bewerben will. „Mir ist egal, wann es dann ist. Hauptsache, wir bekommen die Spiele“, sagte der frühere hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, der inzwischen im DOSB-Vorstand sitzt. Die bislang letzten Olympischen Spiele in Deutschland fanden 1972 in München statt.

Zu den möglichen Kosten für den Steuerzahler schwiegen sich Wüst und Co. aus. Der Ministerpräsident verwies auf die Unwägbarkeiten der Zeit bis zu möglichen Spielen. „Der Planungsstand ist viel zu früh für ein Preisschild“, sagte Wüst. Er versprach aber: „Es wird keine enormen Kosten geben, die nur für Olympia da sind.“ (dpa)