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Wie war die Ernte 2025?Reichlich Getreide in Westfalen, doch niedrige Preise

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Das Sommerwetter sicherte den Landwirten im Juli eine trockene Einfuhr des Getreides. (Archivbild)

Das Sommerwetter sicherte den Landwirten im Juli eine trockene Einfuhr des Getreides. (Archivbild)

Das Wetter meinte es gut mit den westfälischen Bauern und bescherte vor allem beim Weizen eine gute Ernte. Weil die Weltmarktpreise niedrig sind, haben es viele Ackerbauern trotzdem schwer.

Die Landwirte in Westfalen und Lippe konnten in der vergangenen Saison eine deutlich bessere Getreideernte einfahren als im zu nassen Vorjahr. Hohe Kosten und niedrige Weltmarktpreise dämpfen allerdings die Freude über die guten Erträge, wie aus einer Mitteilung des westfälisch-lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) hervorgeht. Auch sei aufgrund von schwächerer Qualität das Getreide vielerorts vorrangig nur als Futtermittel zu vertreiben, sagte Hubertus Beringmeier, Präsident der westfälisch-lippischen Landwirte, in Ottmarsbocholt im Kreis Coesfeld. In der Folge könnten „die Ackerbauern mit ihren Erzeugnissen aktuell nicht auskömmlich wirtschaften“, so Beringmeier am Montag. 

Positive Witterungsbedingungen für Ackerbauern

Milde Temperaturen im Herbst und Frühjahr hatten für gute Aussaat- und Aufwuchsbedingungen gesorgt. Während das Frühjahr durch starke Trockenperioden geprägt gewesen sei, kam im April der Regen in den meisten Regionen noch zur rechten Zeit, um Weizen, Roggen, Triticale und Sommergetreide weiter gedeihen zu lassen. Das Wetter ab Juli sicherte dann eine insgesamt trockene Einfuhr. 

Beim Weizen - mit einer Anbaufläche von knapp 152.000 Hektar das dominierende Getreide in Westfalen-Lippe - liegen die Erträge mit durchschnittlich 8,7 Tonnen pro Hektar teilweise deutlich über dem der vergangenen Jahre (+21,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Auch die Roggenernte fiel mit 6,9 Tonnen pro Hektar wieder besser aus als 2024 (+19,8 Prozent) und in den Jahren davor. Die durch niedrigen Proteingehalt geschwächte Qualität in diesem Jahr führt der Verband auf strenge Düngeregelungen zurück. 

Auch in ganz NRW gute Erträge beim Getreide

Bei Erdbeeren und Spargel freuten sich die Bauern über durchschnittliche Erntemengen und gute Qualität. Die Ernte von Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln sei bislang nicht abgeschlossen oder stehe noch aus, hieß es. Die Erwartungen seien regional unterschiedlich. 

Ende August hatte die Landwirtschaftsministerin bereits für ganz Nordrhein-Westfalen eine ähnliche Bilanz gezogen: Nordrhein-Westfalen sei in diesem Jahr zumindest in Teilen vom Wetter begünstigt gewesen, sagte NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen. Auch die CDU-Politikerin hob hervor, dass die in vielen Teilen der Welt guten Ernteerwartungen, der hohe Eurokurs sowie gestiegene Transport- und Umschlagkosten die Preise drückten. (dpa)