Eine Frau soll sterben. Und eine Künstliche Intelligenz weiß plötzlich mehr, als sie wissen sollte: Wilsberg taucht in eine Welt ein, in der Sprachassistenten nicht nur zuhören.
FernsehenWilsberg ermittelt analog in der digitalen Welt

Wilsberg ermittelt in der neuen ZDF-Folge rund um Künstliche Intelligenz und Sprachassistenzen und um einen Mord.
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„Für sie ist hier kein Platz.“ „Ich weiß, in zwei Tagen ist sie tot.“ Jana Haumann (Lilly Charlotte Dreesen) sitzt in ihrer Studentenbude und bekommt den Schreck ihres Lebens. Beim Abhören von Audiodateien für ihren Job hört sie zufällig die Mordpläne. Eine gewisse Manuela soll umgebracht werden. Die Zeit läuft. Als Jana dann aus der Firma geworfen wird, die gerade mit digitalen Sprachassistenten so richtig durchstartet, braucht die Studentin Hilfe.
Im Internet stößt sie auf Privatdetektiv und Buchhändler Georg Wilsberg. Als der gerade sein Antiquariat in Münsters Innenstadt aufschließen will, zeigt sich die junge Frau in der „Wilsberg“-Folge „Phantomtod“ (ZDF, Samstag, 15. November, 20.15 Uhr) zuerst enttäuscht: „Im Internet wurden Sie so fresh beschrieben. In der analogen Welt sind Sie ein ziemlich alter Mann.“ Wilsberg kontert eiskalt: „Deshalb kümmert sich der analoge alte Mann sich jetzt auch seine analogen alten Bücher“ und knallt Jana die Tür vor der Nase zu.
Ein Laptop verschwindet
Doch die Neugier von Wilsberg (Leonard Lansink) ist geweckt, zumal die junge Frau nicht locker lässt. Als später auch noch ihr Laptop aus dem Wohnheim gestohlen wird, ist auch Wilsberg klar: Hier stimmt etwas nicht und Gefahr ist im Verzug.
Was mit einem spannenden Paukenschlag und der mörderischen Ankündigung beginnt, entwickelt sich zu einer „Wilsberg“-Folge mit zumindest vorsichtigem Hinterfragen von Künstlicher Intelligenz (KI) und digitalen Helfern wie Sprachassistenten im Privatgebrauch. Was zeichnen die eigentlich alles so auf? Und was greifen die Anbieter davon ab? Und wie kann KI der Polizei bei den Ermittlungen helfen? In mehreren Bundesländern wird eine vergleichbare Software der US-Firma Palantir bereits eingesetzt. Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) prüft derzeit den Einsatz von Palantir.
Was KI so kann
Die „Wilsberg“-Drehbücher schwächelten in der Vergangenheit bei gesellschaftskritischen Themen oft an einem zu verrenkt erhobenen Zeigefinger. In dieser Folge (Buch Stefan Scheich und Regie Martin Enlen) gelingt das besser. Zwar ist die KI-Kommissarin auf dem Computer-Bildschirm nur eine Persiflage der technischen Möglichkeiten. Aber der Zuschauer bekommt doch einen Schreck, wenn die Technik anhand von Wahrscheinlichkeiten und Videoüberwachung ermittelt, wer denn den Laptop von Jana gestohlen hat.
Familienprobleme in der Firma
Neben der KI geht es aber auch um die Familienprobleme des Firmengründers für die Sprachassistenten. Hermann Rupert (Gerd Silberbauer) will die Nachfolge regeln. Ehefrau Ulrike (Ruth Reinecke) zieht im Hintergrund die Strippen und Tochter Simone (Kathrin von Steinburg) ist im Clinch mit ihrem Bruder Jens (Matthias Weidenhöfer). Zwischen dem Betriebswirt und der Entwicklungschefin passt es nicht. Zu allem Überfluss macht auch noch der fiese Influencer Torben Schlagholz (Seán McDonagh) im Netz Stimmung gegen die Firma.
Einen Mord muss Wilsberg am Ende auch noch lösen - ganz klassisch analog. (dpa)
